Elf Uhr, es ist so weit, das Meeting kann beginnen. Am Tisch elf Manager eines internationalen Unternehmens. Rorty, der Vorstandsvorsitzende, präsentiert Zahlen, Budgets und Umstrukturierungspläne, doch die Gedanken seiner Topleute schweifen nur allzu gern ab … In elf inneren Monologen werden intimste Einblicke gewährt: Während sich die Meyer mit Tranquilizern ruhig stellt, sieht sich de Vals schon auf dem Chefsessel, der lamentierende Tissier wird von seinen Hämorrhoiden, Choleriker Stoeffer gar von Mordgelüsten geplagt. So verschieden ihre Fantasien auch sind - in ihrer Hoffnung auf Karriere und in ihrer Panik vor der Entlassung sind sie sich alle gleich.
Laurent Quintreau legt ein bissig-amüsantes Psychogramm aus dem Innenleben der gegenwärtigen Businesswelt vor.
»Quintreaus Reigen der Verdammten bestätigt zwar durchaus das schlechte Image der skrupellosen Manager, das nach dem amerikanischen Bankencrash wahrscheinlich präsenter ist denn je. Anders als die Zyniker Houellebecq und Beigbeder aber gefällt sich der Autor nicht in der Rolle des schwarzmalenden Apokalyptikers, dem es vorrangig darum geht, das Monströse im Marktgläubigen hervorzukehren. In seinem Meeting gibt es auch die Möglichkeit der Erlösung. Quintreaus humorvolles und leidenschaftliches Plädoyer für den freien Willen ist spannend geschrieben und klug konstruiert. Und es liest sich in Zeiten, da die Unterwerfung unter den Massengeschmack jeden zweiten Fernsehabend in Castingshows als geglückte Existenz gefeiert wird, schon wieder revolutionär.«
»In der Finanzkrise kriegen wir die Bücher, die wir verdient haben. Zum Beispiel Laurent Quintreaus furiose Höllenfahrt einer Gruppe Top–Manager. Das ist literarische Kapitalismuskritik auf der Höhe der Zeit: Elf französische Top–Manager treffen sich zum so genannten Ideenfrühstück. Angeführt wird die Runde von Rorty, einer Mischung aus Machiavelli und Milton Friedman, auf dem Themenplan stehen Entlassungen, Reduzierung der Lohnkosten, Steigerung der Produktivitätsrate. Elf Charaktere, deren Dilemma in inneren Monologen enfaltet wird, elf Suaden, in der diese vom Kosten–Nutzen–Denken vollkommen zerstörten Figuren über sich und andere die Säure der Verzweiflung ausgießen. Laurent Quintreau kreiert aus den Bewusstseinsströmen dieser Business-Zombies einen Malstrom der Zerrüttung. Die Struktur gibt Dantes ›Göttliche Komödie‹ vor; das letzte Kapitel ist mit ›Paradies‹ überschrieben. Aber auch der Monolog des versponnenen Intellektuellen Alighieri verspricht keine Erlösung. Wie auch: Es gibt ja kein richtiges Leben im falschen. Aber wenigstens richtig gute Texte wie diesen.«
»Das Buch beschreibt die globalisierte Unternehmenswelt, in der einerseits die ausgeprägte Selbstbezogenheit und individuelle Missgunst der Mitarbeiter, andererseits die Heuchelei und Brutalität der Firmen kritisiert werden. Unbedingt zu empfehlen, aber nur für ältere Schüler wegen der Freizügigkeit der Darstellung und des Niveaus der Querverweise, z.B. auf französische Philosophen.«
»Ein Kurztrip in die Hölle, aber wenn man das Buch wieder zumacht, dann freut man sich über das eigene Leben.«
»Der Autor, ein sprachgewaltiger Brancheninsider, versteht es großartig, mit seinen Stimmungsbildern eine leider oft allzu realitätsnahe Abbildung von Charakteren zu erschaffen, die einerseits Eiseskälte, andererseits eine gewisse Genugtuung beim Leser hinterlässt. Ein tolles Buch, nichts für herzkranke Spitzenmanager.«
»Das intime Geständnis eines Unternehmensalltags, der natürlich ganz anders und doch so ähnlich sein kann. Und von dem man sich mit Grauen abwendet oder in ihm fasziniert sich selbst erkennt.«
»Eine gute Vorbereitungslektüre für alle, die bei der nächsten Teamleitersitzung lieber über das Menschliche im Kollegen nachdenken wollen, statt stumpf vor sich hinzukritzeln und ins Powerpoint-Koma zu sinken.«
»Das Werk ist kein als Roman verbrämter Handlungsleitfaden wie es Business-Romane sonst sind, sondern echte Literatur. Der Autor seziert messerscharf das Unmenschliche des modernen Managements. Von Gier, Machtgeilheit und Zynismus bis hin zur Verzweiflung, Angst und Resignation ist alles dabei.«
»Statt die Manager von aussen zu kritisieren, blickt der Autor in das Innere der Entscheidungsträger. Eine spannende Perspektive.«