»Die Anthologie gewährt Einblicke und weckt Neugier, neues Terrain zu erkunden. Man beginnt zu blättern, liest, sucht bekannte Namen. Jedem der Gedichte folgen teils sehr persönliche Essays sowie Kurzbiografien. So wagt man sich weiter vor, vertieft sich, findet wiederkehrende und neue Wortbilder für Alltägliches und die härte des Alltags, für Landschaft, Zeit, Freundschaft, Liebe und Tod, für Gewalt, Schönheit, Trauer, Glück–Wachsein und Traum. Immer häufiger schweift der Blick während der Lektüre zur linken Buchhälfte, zum türkischen Text. So lässt sich mindestens der Versuch wagen, die Gedichte im Original mitzulesen – und das ist schön.«
»Eine besondere Note erhält die Anthologie dadurch, daß manche derjenigen, die um einen Beitrag gebeten wurden, auch selbst als Autoren der Gedichte auftauchen. In mancher Hinsicht erhält der Band dadurch einen besonderen Reiz – eine Art Rondocharakter, bei dem sich eines ins andere fügt. Manche der Beiträger, die ihre Lieblingsgedichte nennen und kommentieren, tauchen wiederum an anderer Stelle als Autoren von Texten auf, die von anderen benannt wurden.«
»Eine ganz feine Idee war das, bekannte türkische Dichter, Schriftsteller, Regisseure und bildende Künstler nach einem Lieblingsgedicht zu fragen. Dazu sollten sie in einem Text erzählen, warum sie ihre Auswahl so getroffen haben. Auf diese Weise sind Gedichte zusammengekommen, die die inflationäre Bezeichnung ›Kult‹ tatsächlich auch verdienen. Die Anthologie zeigt, wie kreativ und innovativ die türkische Dichterszene ist. Und vor allem: wie meisterhaft türkische Dichtung ist, auch in der Verbindung von Tradition und Moderne. Diese wahrhaften ›Kultgedichte‹ sollte man unbedingt haben.«
»Es ist ein bestechendes Panorama der türkischen Dichtung entstanden, das durch die wild–kreative Subjektivität der Auswahl vorbildlich aufzeigt, welches universelle Potential Lyrik noch immer besitzt, wenn sie denn den Willen in sich trägt, allgemein verständlich zu sein und den Leser für sich einzunehmen.«
»Mit den ›Kultgedichten‹ werden 16 Gedichte und ihre Interpretationen präsentiert. Bekannte türkische Dichter wie der 1963 verstorbene Nazim Hikmet, dessen Werke eine zeitlang in der Türkei verboten waren, stehen neben zeitgenössischen Schriftstellern, die hier erstmals dem deutschen Publikum vorgestellt werden.«