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Gabriel Trujillo Muñoz

Tijuana Blues

Roman
Aus dem Spanischen von Sabine Giersberg
Miguel Ángel Morgado ermittelt
Die heißeste Grenze der Welt!
 Hardcover
€ 19.90, FR 35.90, € [A] 20.50
gebunden
In anderer Ausgabe lieferbar
272 Seiten
ISBN 978-3-293-00359-0

 

Miguel Ángel Morgado treibt sich im Vorhof der Hölle herum: im Norden Mexikos, in Baja California, wo die Erste auf die Dritte Welt prallt. Wo auf beiden Seiten der Grenze die Korruption blüht, wo die Geheimdienste ihre schmutzigen Spiele spielen, wo nackte Gewalt herrscht. Und wo die Beatniks einst glaubten, ihr gelobtes Land gefunden zu haben. Morgado, der eigentlich Anwalt für Menschenrechte ist, kann das Chaos nicht aufräumen, aber hin und wieder für ein bisschen Gerechtigkeit sorgen, die mit Legalität nicht unbedingt zu tun haben muss.

Gabriel Trujillo Muñoz definiert die mexikanische Kriminalliteratur inmitten von Hitze, Staub und grandioser Landschaft neu: farbenfroh, kräftig und mit neuem Blick auf eine heiße Region, die mehr ist als nur eine Grenze zwischen zwei Staaten.

Stimmen

»Gabriel Trujillo Muñoz führt uns in vier eindrucksvollen Kurz-Krimis ein düsteres Mexiko vor, in dem die Prostitution blüht, Geheimdienste und Gangster ihre schmutzigen Spiele treiben und normale Menschen schnell unter die Räder kommen.«

Oberösterreichische Nachrichten, Linz

»Der Erzähler verbindet schnelle Schnitte mit langen Dialogen, realitätsnahe Handlungen mit Lokalkolorit aus der Gegend um Mexicali und Tijuana. Gerade hier liegt die Stärke der Morgado-Stories, gepaart mit Reflexionen über Mexikos Wesen und Seele und kulturelle Bandbreite und das allseits komplizierte Nachbarschaftsverhältnis zu den Gringos (›wie eine unglückliche Ehe – Scheidung ausgeschlossen‹). Dazu gesellen sich Sarkasmus, Situationskomik, hintergründiger Humor. Das Schönste von Mexicali seien die Kakteen, heißt es in einem Dialog. Noch schöner: ein Morgado-Buch wie dieses im Schatten oder im Hotelzimmer. Oder einfach daheim.«

Andreas Drouve, Hispanorama, Nürnberg

»Das Verfassen von Kurzgeschichten, Kurzromanen ist eine heikle Angelegenheit, aber Trujillo Muñoz versteht sein Handwerk. Die Charaktere sind rasch gezeichnet, der jeweilige Plot wird präzise skizziert und die Geschichten gewinnen schnell an Fahrt. In einer trockenen, schnörkellosen Sprache werden wie nebenbei Fakt und Fiktion miteinander verwoben.«

Torsten Tullius, Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika, Bonn

»Wenn dann neben Toten, Verschwundenen und illegalen Auswanderern auch noch die Rede vom Beat-Autor und Waffennarr William S. Burroughs ist, der in einer nachgestellten Apfelschussszene aus dem ›Tell‹ in dieser Gegend seine Frau erschoss, dann wird es vollends prickelnd. Kommt dazu, dass Trujillo Muñoz so schnörkellos und realitätsnah erzählt, dass man sich als Leser selber mitten drin wähnt, im Moloch Tijuana.«

Der Bund, Bern

»Trujillo Muñoz’ Kriminalromane von der mexikanischen Grenze sind in ihrer Kombination von Atmosphäre, Personenzeichnung und Handlungslauf eine Entdeckung in der mexikanischen Literatur.«

Thomas Neumann, literaturkritik.de, Marburg  Online einsehen

»Morgado ist eigentlich Menschenrechtsanwalt, lebt in Mexico City und übernimmt nur aus Verbundenheit zu alten Freunden einige Fälle in seiner früheren Heimatstadt Mexicali. Dass er dabei auch mexikanische Geschichte zutage fördert, verleiht diesen spannenden Krimis eine gesellschaftspolitische Dimension.«

Radio Berlin Brandenburg, Berlin

»Hier berichtet ein Insider in thematisch vielseitig gefächerten Kriminalstories eindrucksvoll über das Leben auf seinem heimatlichen Terrain, wo krimineller Neureichtum und traditionelle, bittere Armut frontal und deshalb belastet mit erheblichen Opfern aufeinander prallen. Als Leser werden wir hineingeschleudert in eine ›Meute von amerikanischen Touristen, Straßenhändlern, Tacoverkäufern und Huren, bedrohlichen Polizisten und bettelnden Mixteken, lachenden Musikern und blinden Bettlern, furchtlosen Chinesen und Predigern der guten alten Frohen Botschaft. Ein Zirkus aus gezähmten wilden Tieren und ebenso wilden Dompteuren, ein melting pot.‹ Man spürt, dass hier das Leben ›unsicher und flüchtig, überraschend und hektisch‹ abläuft.«

Bernd Neumann, Krimi-Couch, www.krimi-couch.de

»Tijuana – das ist so etwas wie ein Topos, eine negative Ikone der Gewalt und der Kriminalität. Oft beschrieben und oft gefilmt, liegt also der Maßstab für Kriminalliteratur an diesem Schauplatz sehr hoch. Trujillo Muñoz, der nach wie vor in Mexicali lebt und sich auch als Autor von kulturwissenschaftlichen Studien über die ›frontera‹, die Grenzregion, einen Namen gemacht hat, schlägt sich aber durchaus wacker. Der Held der Ermittlungen ist ein mexikanischer Rechtsanwalt, spezialisiert auf Menschenrechte und ihre Verletzungen, und so wirklichkeitsnah wie die Kriminalfälle erscheinen, so realistisch ist auch die Prosa des Autors. Also durchaus empfehlenswert, wie übrigens große Teile der ›backlist‹ des Schweizer Unionsverlags, der sich mit seiner ›metro‹-Reihe in den letzten Jahren als wesentliche Instanz der internationalen Kriminalliteratur profiliert hat.«

Österreichischer Rundfunk Ö1, Wien

»Atemberaubend und vielfach umwerfend komisch ist die Art und Weise, vor allem aber das Tempo, in dem Anwalt Morgado die korrupten Verhältnisse zum Tanzen bringt. Seine Hochgeschwindigkeitsermittlungen werden unterstützt durch die uneigennützige Hilfe der Cuervos, der Raben, einer Motorradgang nach Vorbild der kalifornischen Hell’s Angels, die hier aber zumindest als Rächer der Enterbten auftreten. Ob sich der große Juan Rulfo noch in den Gestalten und Gebräuchen dieser hochmodernen Peripherie wiederfinden könnte? Allemal mehr als in der weltweit kompatiblen, ortlos internationalen ›Crack‹-Literatur von Trujillo Muñoz’ Generationskollegen. Herzlich willkommen im Zentrum der Peripherie.«

Peter Kultzen, Neue Zürcher Zeitung

»Trujillo Muñoz versteht es blendend, sein Wissen in packende Storys umzusetzen.«

Schweizer Familie, Zürich

»Lesenswert machen das Buch nicht allein die Weite der mexikanischen Wüste, die Themen der Geschichte, die Menschen und Vorfälle dem Vergessen entreißen, und der Haufen versprengter Linker, die als HeldInnen herhalten, sondern auch die literarische Verknüpfung von politischer Situation und reflektierter Einschätzung, was die Linke im Norden Mexikos angesichts des Machtgefälles ausrichten kann. Sehr lesenwert, auch Nicht-Kriminalromanleserinnen zu empfehlen. Vorsicht: Ironisch gebrochener Machismo.«

Roter Buchladen  Online einsehen

»In diesem Buch lässt Trujillo Muñoz seinen Helden Morgado viermal gegen das Böse antreten, nicht immer mit legalen Mitteln und nicht immer siegreich. Dazu sind die Verhältnisse zu verworren, die Korruption und die Geheimdienste zu allmächtig. Blitzartig wechseln die Seiten, die Grenzen zwischen Gut und Böse sind durchlässig. Das macht den Reiz dieser Erzählungen aus. Außerdem geht es in einem mörderischen Tempo ohne Umschweife zur Sache.«

Wolfgang Bortlik, 20 Minuten, Zürich

»Ein, zwei Sätze müssen genügen, der Rest ist pure, komprimierte Handlung. In die kurzen Geschichten presst Trujillo Muñoz nämlich genug Twist für einen zweihundertseitigen Roman.«

www.aligatorpapiere.de  Online einsehen

»Trujillo Muñoz schreibt Erzählungen, nach deren Lektüre man sich erst mal den Staub aus den Kleidern klopfen und durchatmen möchte, Geschichten, die durstig machen und neugierig auf mehr.«

Frank Rumpel, www.titel-forum.de  Online einsehen

»Gabriel Trujillo Muñoz ist einer der mexikanischen Literaten, die dem Genre neuen Schub geben. Seine Storys spielen an der Grenze zwischen USA und Mexiko und werfen ein bitteres Licht auf die dortige Welt zwischen Traum und Albtraum.«

Stadtzeitung Düsseldorf

»Gabriel Trujillo Muñoz lässt seine Erzählungen um Miguel Angel Morgado, den engagierten Anwalt in Sachen Menschenrechte, kreisen. Morgado hat hier im Grenzland zwischen einer brutalen ›dritten‹ Welt und dem nicht weniger brutalen Nachbarn USA genug zu tun. Namen wie Mexicali oder Baja California werden künftig heftige Assoziationen hervorrufen: ›Extreme Erschöpfung, Unterernährung. Verzweiflung. Der berühmte Cocktail Mexico, der uns in Gringoland so bekannt gemacht hat.‹«

Der Standard, Wien

»Gabriel Trujillo Muñoz baut seine Storys in einer geschickten Melange aus amerikanischer Hardboiled School und mexikanischer Erzähltradition. Mit knappen, straffen Dialogen, schnörkellosen Actionszenen und einem von Machos dominierten Personal entwirft der mexikanische Autor ein lebendiges, realitätsnahes Porträt der Grenzlandschaft. In Tijuana, einst Hippie-Destination, prallen Gegensätze in einer explosiven Mischung aufeinander. Die Kluft zwischen Arm und Reich, zwischen angloamerikanischer und hispanoamerikanischer Kultur schafft ein Klima, in dem Menschenschmuggel, Korruption, Drogen und Organhandel tödliche Blüten treiben.«

Facts

»Gabriel Trujillo Muñoz’ großes Thema ist der Tod, genauer: der Tod in der Wüste. Er steht im Mittelpunkt aller vier Kurzromane des Bandes ›Tijuana Blues‹. Denn das Leben ist nicht viel wert in Baja California, dem Bundesstaat ganz im Westen Mexikos, gleich an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Wer hier lebt, hetzt und hangelt sich so durch in der Hoffnung, es am Ende doch noch zu irgendwas zu bringen.«

Kersten Knipp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt

»So macht Lesen Spaß: Das Umfeld exotisch, die Charaktere schräg, die Sprache lakonisch. Und die Geschichten sind stimmungsvoll und meisterhaft erzählt. Mit einem vergnüglichen Schmunzeln fliegt man durch die abenteuerliche Welt, die der mexikanische Autor vor einem ausbreitet. Die Kriminalfälle sind immer nur Vehikel für eine rasante Reise in die verdorbensten und schillerndsten Winkel der Region, wo Menschen und Drogen gehandelt werden, Agenten herumschnüffeln und die Bestechung blüht. Ein kraftvolles, mitunter rohes Werk, das dennoch voller Wärme das Leben in einem Land skizziert, in dem die Anarchie stärker ist als der Arm des Gesetzes.«

Münchner Merkur

»In den vier Kurzromanen bewegt sich Morgado ständig in einer brüchigen Rechtsordnung, in einer Zivilgesellschaft, deren Organen weniger zu trauen ist als den offenen Kriminellen. Laute Explosion ist diesen Geschichten lieber als stille Fäulnis.«

Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung

»Üppige und farbenfrohe Geschichten eines interessanten Grenzgängers, lokal verankert aber mit einem klaren Weitblick. Gabriel Trujillo Muñoz ist eine tolle und lesenswerte Entdeckung!«

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»Trujillo Muñoz’ großes Thema ist der Tod, genauer: der Tod in der Wüste. Denn das Leben ist nicht viel wert in Baja California.« Kersten Knipp, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Bibliografie

Originaltitel: El festín de los cuervos (2002)
Originalsprache: Spanisch
Erstauflage: 25.2.2006
Auflage: 1