Schöne neue Welt in Belgien: Es herrscht ein autoritäres Regime, dessen Polizei, die Rijkswacht, mithilfe modernster Technik den totalen Überwachungsstaat aufgebaut hat. Kurz hintereinander werden eine Dame der Gesellschaft, ein Homosexueller und ein pensionierter General grausam ermordet. Die Familie des Generals scheint auf fatale Weise in die Affäre verwickelt. Höchste Geheimhaltungsstufe ist angesagt für den Ermittler Major Velge, einen gut aussehenden Frauenhelden. Doch selbst nachdem die Morde aufgeklärt sind, leben alle, die von den dunklen Geheimnissen der Generalsfamilie auch nur etwas ahnen, äußerst gefährlich.
Jef Geeraerts’ 1980 entstandene Zukunftsvision nimmt auf beklemmende Weise die Entwicklungen und die Möglichkeiten der Technik vorweg.
»Geeraerts zeigt in der deftig geschriebenen Geschichte Machtmissbrauch, Gewissenlosigkeit und andere korrupte Mechanismen auf.«
»Alles andere als ein normaler Krimi mit seinem an Science-Fiction erinnernden faschistoiden Belgien und Deutschland und bösartigen, von verschiedenen Obsessionen getriebenen Charakteren.«
»›Coltmorde‹ läßt ahnen, weshalb Jef Geeraerts für die hiesigen Machteliten ein äußerst unbequemer und gefürchteter Autor ist – und bei seinen Lesern so beliebt.«
»So sieht wohl ein Land aus, das in der Schönen neuen Welt angekommen ist: Überwachungskameras auf allen öffentlichen Plätzen, Bürger, die durch das Fenster beobachtet werden, und Dossiers über beinahe jeden, der sich auffällig benimmt. Dazu eine Regierung mit einem Image, das so sauber ist wie die frisch gewaschenen Oberhemden von Major Velde.«
»Den Namen Jef Geeraerts sollten Krimileser/-innen sich merken. Er legt den Finger in die Wunde und legt die Mechanismen von Korruption, Machtmissbrauch und politischer Gewissenlosigkeit bloß. Intelligent geschrieben, in der Darstellung des fiktiven Überwachungsstaates ist mancher Seitenhieb auf Politiker und Machenschaften versteckt. Ein Muss im Krimiregal.«
»Was 1980 noch wie ein Albtraum wirkte – alle Daten per Knopfdruck für jeden Cop jederzeit abrufbar – steht allen europäischen Ermittlern längst und unkontrolliert zur Verfügung. ›Coltmorde‹ ist ebenso deprimierend wie spannend.«
»Ein spannender Thriller, der zugleich unbarmherzig die Machtstrukturen eines Staates und seiner Organe aufdeckt. Für alle Bibliotheken.«
»Ein böser Roman über Polizeikräfte, die sich gegen demokratische Kontrolle abgeschottet haben. Manche dieser Visionen von den Möglichkeiten und der Bereitschaft zur vorbeugenden Erstellung umfassender Datenprofile möglicher Täter und Opfer sind längst Realität.«
»Kein anderer europäischer Krimischreiber schildert so schockierend plausibel die Machtgelüste und Machtmöglichkeiten der höheren Ordnungshüter. Souverän fiktionalisierte Kritik des Überwachungsstaates.«