Fazil Hüsnü Daglarca gilt als der bedeutendste türkische Lyriker der Gegenwart. Gesellschaftliche und politische, natürliche und historische, menschliche und kosmische Zusammenhänge hält er in ungewöhnlichen poetischen Chiffren fest. Die Identifikation des lyrischen Ichs ist universell und spiegelt im Gesamtzusammenhang sein universales Leitthema wider: die kosmische Endlosigkeit. Das Element der Wiederholung dient Daglarca als Mittel zur Verstärkung der Tonlage, metaphorisch ungewöhnliche Kompositionen sowie die Gestaltung von Gedichtüberschriften in Form ganzer Sätze dienen als episches Gerüst der Dichtung. In der türkischen Literatur sind Daglarcas Werke und seine Virtuosität der Versprachlichung der Welt- und Innenerfahrung bisher unnachahmlich geblieben.
»Dies wäre mal ein Nobelpreiskandidat! Einer der letzten ganz großen Poeten dieses Jahrhunderts, vergleichbar mit Neruda, Eluard oder Aragon. Einer, der sich keiner literarischen Richtung verschrieben hat, politischen Irrungen abhold, ohne Schule und Theorie, ohne Allüren ist.«
»Die überragende Figur in der Dichtung seines Landes und, wenn es so etwas wie weltliterarische Gerechtigkeit gäbe und eine Literatur nicht immer nur so wichtig wäre wie die Sprache, in der sie geschrieben wird, einer der letzten Großen dieses Jahrhunderts, vergleichbar Neruda, Eluard, René Char.«