»Als öffentlicher Schreiber habe ich oft davon geträumt, in das innere Leben eines Menschen einzuddringen und die Erinnerungen durcheinanderzubringen.« Dieser rätselhafte Schreiber erzählt den gewundenen Lebensweg eines jungen Marokkaners: Krank und vom Leben träumend, verbringt er seine Kindheit im Palmblätterkorb. Dann die Schule, die ersten erotischen Abenteuer, die tastenden Versuche des Halbwüchsigen, sich die Welt von Fès und Tanger zu erobern …
In diesem dichten Roman beschreibt Tahar Ben Jelloun die Suche nach der Identität eines Einzelnen und zugleich eines ganzen Volkes. Eine Hommage an sein Volk, das ihn beschwört: »Höre, was wir sagen, auch wenn wir nicht sprechen, schau in diese Gesichter … Sammle dich, lerne, die Steine des Geheimnisses zu heben.«
»Die Selbstreflexion des Schreibens bildet ein wichtiges Merkmal des Werks von Tahar Ben Jelloun und erweist sich in ’Der öffentliche Schreiber’ als besonders interessant.«
»Mit ’Der öffentliche Schreiber’ hat Tahar Ben Jelloun nachdrücklich belegt, daß er sozusagen die zur Schrift gewordene Verkörperung der Kunst des ausschweifenden Erzählens ist.«
»Worte fügen sich an Worte, um die Stuckarabesken zu zeichnen, die Kalligraphie der Steine zu suggerieren, das Lichtspiel in den geheimnisvollen Hinterhöfen zu beschwören, so dass man, durch ihre einfache Bewegung, das Unsagbare spürt.«