»Mulk Raj Anand schildert schonungslos, grell realistisch die Welt der Armen und Erniedrigten.« Süddeutsche Zeitung
Ein alter indischer Mythos erzählt, wie Rama seine Gattin Sita verstößt, weil ein Verdacht von Untreue auf sie gefallen ist. Sita, obwohl unschuldig, verläßt ihn, um zu »büßen«, denn ein Schatten lastet auf ihr.Diese Legende der Unterwerfung und Fügsamkeit verlegt Anand in unsere Tage und kehrt sie um. Schon die Hochzeit war voller böser Vorzeichen, und als Gauri ins Dorf kommt, reiht sich Unglück an Unglück. Die Dürre versengt die Felder, die bereits verpfändete Ernte fällt aus, der Wucherer wird Herr über die Bauern. Zwietracht bricht aus, und schließlich verstößt der starrköpfige Pantschi seine Frau. Aber die Erde öffnet sich nicht wie im alten Mythos, um sie gnädig aufzunehmen. Sie hat einen langen Weg vor sich, bis sie ein neues Leben beginnen kann.
»Der Mythos vom passiv seinem Schicksal ergebenen Inder findet in den Romanen dieses Autors keine Nahrung. Da wird um das Überleben gekämpft!«
»Anand gelingt es mit seiner metaphernreichen Sprache, ein ergreifendes Bild vom heutigen Indien zu zeichnen.«
»In ›Gauri‹ geht es um die Emanzipationsgeschichte eines Bauernmädchens. Man könnte geradezu im westlichen Sinne von einem ›Bildungsroman‹ sprechen, ist doch die Hauptfigur auf der Suche nach Selbstverwirklichung.«