In der kubanischen Hauptstadt ist am Donnerstag die XIII. Internationale Buchmesse von Havanna eröffnet worden. Deutschland ist in diesem Jahr Schwerpunktland. Wegen der Menschenrechtssituation in Kuba hatte die Deutsche Bundesregierung im vorigen August ihre Teilnahme abgesagt. Dennoch beteiligen sich gemäss Homepage der "XIII Feria Internacional del Libro" 37 deutsche Aussteller an der Messe.
Auch der Zürcher Unionsverlag und das Tessiner "Centro Studi Filosofici S.Abbondio" fungieren in den Veranstalterangaben unter "Alemania". Insgesamt sind auf der Messe 250 Verlage aus 24 Ländern vertreten.
Die Europäische Union hatte im vorigen Jahr beschlossen, die offiziellen Kontakte zu Kuba auf ein Minimum zu beschränken. Vorausgegangen waren die Verurteilung von 75 friedlichen Regimekritikern zu Gefängnisstrafen von zusammen 1454 Jahren sowie die Hinrichtung von drei Bootsentführern im Schnellverfahren.
Der Unionsverlag stellt seine Übersetzungen des kubanischen Autors Leonardo Padura an der Buchmesse aus, weil er den Boykott kultureller Veranstaltungen und den Unterbruch des Kulturaustauschs für das falsche Mittel hält, gegen Verletzungen der Menschenrechte zur protestieren.