George Mackay Brown, geboren 1921 in Stromness, verbrachte fast sein gesamtes Leben auf den Orkney-Inseln und gilt als einer der wichtigsten schottischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Seine Romane, Erzählungen, Gedichte und Kinderbücher haben meist die archaische Welt der Orkney-Inseln zum Schauplatz. 1974 wurde George Mackay Brown der Order of the British Empire verliehen, sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet. George Mackay Brown starb 1996 in seinem Heimatort.
»Thematisch kreisen Browns Bücher alle um das Leben auf den Orkneys. Mit unbeirrbarer schöpferischer Kraft und Konstanz zeichnet Brown immer wieder das seit je von Landwirtschaft und Fischerei geprägte Leben der Menschen auf den grünen Inseln nördlich des stürmischen Pentland Firth nach. Doch hat dies nichts mit sentimentaler Heimatsliteratur zu tun. Browns Bücher sind auch mehr als eine Zustandsanalyse. Die Orkneys sind nicht nur geografischer Schauplatz, vor dessen Hintergrund sich die Zyklen der Jahreszeiten, von Saat und Ernte, Tag und Nacht, Leben und Tod endlos wiederholen: Als eine Art archäologisches Palimpsest, auf dem reiche Zeugen aus prähistorischer Zeit bis in die Neuzeit hinein auf kleinstem Raum neben- und übereinander stehen, sind die Inseln ein einzigartiger zeitloser Raum, in dem Altes ebenso gegenwärtig ist wie Neues.«
»›Er verwandelt alles, indem er es durch das Nadelöhr der Orkneys fädelt‹, schrieb der irische Dichter Seamus Heaney über George Mackay Brown, der von der Kritik bei der begeisterten Entdeckung ›nordischer‹ Autoren wie Peter Høeg, Jostein Gaarder oder Erik Fosnes Hansen bislang übersehen wurde: Brown ist ein auf den ersten Blick eher unmoderner, unzeitgemäßer Romancier und Lyriker. Unmodern, weil seine Sprache den kargen, manchmal archaisch fremden Sagas seiner Heimat nahe steht. Unzeitgemäß, weil sich sein Blick immer wieder in die Vergangenheit richtet, um Jahrhunderte zurück. Wenn seine Geschichten die Gegenwart streifen, geht es um Verlust und Zerstörung.«