Alai
Foto Alice Grünfelder

Alai

Alai, geboren 1959 in der Nähe von Markang (Nord-Sichuan), begann Anfang der 1980er-Jahre, Gedichte und Erzählungen in der Zeitschrift Tibetische Literatur zu veröffentlichen. Später zog er nach Chengdu, wo er Chefredakteur von Science Fiction World wurde, Chinas größtem Science-Fiction-Magazin. Sein erster Roman Roter Mohn wurde ein sensationeller Erfolg. Heute lebt er als freier Schriftsteller in Chengdu.

Ausführliche Biografie

Alai wurde 1959 in der Nähe von Markang (Nord-Sichuan) geboren. Nach Abschluss seiner Ausbildung 1980 arbeitete er kurze Zeit als Lehrer, begann jedoch schon bald, Gedichte und Erzählungen zu veröffentlichen, mit denen er rasch Anerkennung fand.

1989 wurde er zusammen mit drei Mitarbeitern beauftragt, die religiöse Situation im Bezirk Aba, zu dem Markang gehört, zu erforschen, d. h. welche religiöse Schulen existieren noch, wann kamen diese nach Aba, welche Veränderungen durchliefen sie seither. Bei diesen Studien kam er mit der Bevölkerung und mit Mönchen ins Gespräch und konnte auch Material für seine literarische Arbeit sammeln. Eine Zeit lang war er Chefredakteur der Literaturzeitschrift Neues Grasland, die in Aba herausgegeben wird. 1996, nachdem er seinen ersten Roman Roter Mohn abgeschlossen hatte, zog er nach Chengdu, wo er Chefredakteur von Science Fiction World wurde, Chinas größtem Science-Fiction-Magazin. Schauplatz seiner Erzählungen und seines Romans ist das tibetische Grenzland östlich der Autonomen Region Tibet. Alai schreibt chinesisch, da während der Kulturrevolution Tibetisch in den Schulen nicht gelehrt wurde.

Roter Mohn wurde von vielen Verlagen in China wegen der heiklen politischen Thematik abgelehnt. 1998 schließlich konnte der Roman doch noch veröffentlicht werden, und zwar im renommierten Literaturverlag des Volkes in Peking. Er hatte in China großen Erfolg und wurde 2000 mit dem Mao-Dun-Preis, dem wichtigsten chinesischen Literaturpreis, ausgezeichnet. Die Hauptfigur in Roter Mohn geht auf eine von Alais frühen Kurzgeschichten zurück, die von Onkel Tömba handelt, einem der populärsten Helden der tibetischen Folklore. Für Alai repräsentiert diese Figur die Sehnsüchte und Traditionen der Tibeter.

Stimmen

»Der tibetische Schriftsteller Alai schreibt in einer poetischen Sprache, die einen die manchmal unschöne Realität vergessen lässt. Er kann ohne Schwierigkeiten in China publizieren und nimmt sich dabei auch Kritik an den korrupten Kadern heraus.«

Barbara Geschwinde, WDR 5, Köln

»Alai, der Schriftsteller aus Kham, der seit Jahren in Chengdu lebt, und der es wie kaum ein zweiter schafft, von den chinesischen Behörden anerkannt und von seinem eigenen Volk respektiert zu werden.«

Klemens Ludwig, Brennpunkt Tibet, Berlin

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    Werke von Alai

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    »Alai ist einer der wirklich raren Glücksfälle der Gegenwartsliteratur.« Märkische Allgemeine Zeitung
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    »Mit großer künstlerischer Vollendung eröffnet uns Alai die reiche und geheimnisvolle innere Welt Tibets. Ein Werk wie ›Roter Mohn‹ hat es in der chinesischen Literatur noch nicht gegeben. Ein wahrhaftiges Meisterwerk.«
    Mo Yan (Autor von »Das rote Kornfeld« und »Die Schnapsstadt«)