Ihr Buch in Ihren Worten?
Man kennt mich vor allem für meine Wyatt-Krimis und für mein Ermittlerduo Hal Challis und Ellen Destry. Um keine Langeweile aufkommen zu lassen, schreibe ich aber auch in andere Richtungen, entdecke neue Figuren. Dieser Krimi spielt in Melbourne und geht um einen Ermittler, der aus seinem träge verlaufenden Ruhestand zurückkehrt, um ungeklärte Fälle neu aufzurollen. Die jüngeren Kollegen nehmen ihn als Bedrohung wahr, sein Privatleben ist chaotisch und er schlägt sich außerdem mit nagenden Erinnerungen an ungelöste Fälle herum, die ihn noch aus seiner Zeit bei der Mordkommission verfolgen. Bei einem dieser Fälle geht es um einen Arzt, der (nach Auhls Auffassung) zwei seiner Ehefrauen ermordet hat, bei einem anderen um einen Farmer, dessen Tod fälschlicherweise als Unfall eingestuft wurde. Außerdem wird in Pearcedale ein Skelett unter einer Betonplatte gefunden, und seine Vorgesetzten äußern Bedenken über seine jüngsten Entscheidungen.
Welches Buch haben Sie beim Schreiben gelesen?
Als Bewunderer des Appalachen-Schriftstellers Ron Rash habe ich dessen ältere Werke wieder gelesen, und auch jene, die erst kürzlich in Australien veröffentlicht wurden, darunter The World Made Straight. Rashs Berglandschaft ist zwar ganz anders als die trockenen Ebenen in meinem Roman Bitter Wash Road, aber ich sehe dennoch viele Parallelen. Die Einsamkeit, der Stillstand und gleichzeitig die Veränderungen, der Verlust, junge Menschen, die sich an einem Scheideweg ihres Lebens befinden und das Thema der ländlichen Kriminalität.
Welches australische Buch werden Sie als nächstes lesen?
Tony Birchs Common People steht auf meiner Leseliste. Birch ist ein einfühlsamer Chronist, der das Alltagsleben, das Chaos und die Katastrophen der gewöhnlichen Menschen zu beschreiben vermag. Er ist sehr einfühlsam, er urteilt nicht. Seine Dialoge offenbaren nicht nur die Persönlichkeit seiner Figuren, sondern decken auch die Geschichten auf, die zwischen den Zeilen lauern.
Dieses Interview erschien am 22.11.2017 im Guardian.