Gagamba, der »Spinnenmann«, handelt mit Glück: Er verkauft Lose auf dem Bürgersteig vor dem Camarin – Nobelrestaurant, Nachtclub und Bordell in Manila. Und er sieht sie alle kommen und gehen: den reichen Besitzer des Camarin, Bettler Joe und Lucy mit ihrem Handkarren, Touristen, Männer mit Geld und Einfluss an den höchsten Stellen und die Frauen, aus deren Schönheit das Camarin Profit schlägt.
Als ein Erdbeben die Stadt erschüttert, stürzt das Camarin in sich zusammen. Nur zwei Menschen werden lebend aus den Trümmern geborgen. Wer überlebt in einer kaputten Gesellschaft, wenn alles zerfällt?
Francisco Sionil José, einer der größten Autoren der Philippinen, erschafft mit dem Camarin ein Modell der philippinischen Gesellschaft – und bringt es dann zum Einsturz.
»Gagamba ist ein bis zum Schluss packender Roman, der ein genaues und äußerst kritisches Gesellschaftspanorama der Philippinen zeichnet und der die Frage aufwirft, ob nur ein Gottesgericht es schafft, ein korruptes Gesellschaftssystem zu erschüttern.«
»José ist eine der wichtigsten sozialkritischen Stimmen seines Landes. Sein schonungsloser Blick verleiht auch diesem Roman Bedeutung.«
»Francisco Sionil José gilt als der wichtigste Autor der Philippinen. In seinem Episodenroman Gagamba durchleuchtet er das Geflecht aus Macht und Korruption in seiner Heimat und überzeugt mit einem spannenden, präzisen Porträt der philippinischen Gesellschaft.«
»Auch mit neunzig Jahren greift José in seinen Texten das aktuelle Geschehen auf und die Mächtigen an, wobei Humor, Schlagfertigkeit und ein gerüttelt Maß an Selbstpersiflage seine Markenzeichen sind. Wie kein anderer Schriftsteller seines Landes ist er Teil der turbulenten Zeitgeschichte des südostasiatischen Inselstaats.«