Ein Frauenleben, das noch nicht frei sein konnte
Erst im hohen Alter schafft es Claudette Richardson, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Sie berichtet von ihrer Lebensreise in Dominica: Die eigene Mutter stirbt bei der Geburt, sie wächst bei einer Pflegemutter auf. Wie soll sie, gefangen in innerer Einsamkeit, lieben lernen? Stattdessen entdeckt sie ihren Eros und heiratet zuletzt einen reichen weißen Mann, der sie nie glücklich machen kann.
Jamaica Kincaids Roman handelt von Müttern und Töchtern, Widerstand, Lust und Macht und dem Erbe der Kolonialzeit: unerbittlich, verstörend und berückend.
Auf der Weltempfänger-Bestenliste (Dez. 2013)
»Kincaid verleiht einer unterprivilegierten Frau aus dem globalen Süden eine Stimme. Und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Kincaid schreibt diesen neuen karibischen Bildungsroman so abseits aller Konventionen, so unerbittlich und brutal gegenüber ihrer Erzählerin und den Figuren in ihrem Buch, dass es einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. Nein, Kincaid ist wirklich keine einfache Autorin, sondern eher eine Zumutung. Aber eine unumgängliche Zumutung. Sie hat Programm. Sie muss ihre Leser einer brutalen Sprache aussetzen, um die Unausweichlichkeit und Unentrinnbarkeit des rassischen und sexuellen Konfikts darzustellen, dem eine schwarze Frau in der Karibik ausgesetzt ist. Nicht ans ihr ist nett.«
»Was diesen Roman zu einem besonderen Stück Literatur macht, ist die Sprache. Im Ton durchweg lakonisch distanziert, fast entrückt und gallig bitter wird die Realität unerbittlich benannt. Und das auf hoch poetische Weise. Kincaid findet Worte für die verschiedenen Aggregatzustände eines beschädigten Frauenlebens und webt damit einen Klangteppich, der ihre Stimme unverwechselbar macht.«
»Jamaica Kincaids Sprache, die den Nuancen der Gefühle entspricht und sie dennoch schonungslos und oft radikal preisgibt, ist hoch poetisch. In dem Roman Die Autobiografie meiner Mutter ist ein neuer Schliff, im Sinne von Härte und Schärfe, hinzugekommen. Klage und Kritik gehen nahtlos ineinander über.«
»Eine Meditation über das Leben – Literatur, die zum Feinsten gehört, was die zeitgenössische Prosa zu bieten hat.«
»Die poetische, mitreißende Sprache, mit der die Autorin Xuelas Gedanken und Empfindungen beschreibt, macht aus diesem Buch etwas Besonderes.«
»Es ist eine schonungslose, mitleidlose Abrechnung einer alten Frau mit ihrem Leben, mit dem Dasein überhaupt. Erzählt in eindringlichen, lang nachwirkenden Bildern, in einer sehr eigenen, Herz und Kopf berührenden poetischen Sprache.«
»Sinnlich und komisch, dann wieder mitfühlend und grausam; Kincaids Blick täuscht sich nie.«