Schon als Kind schrieb er die Märchen auf, die der Pferdeknecht Cakir ihm erzählte. Über Jahre hinweg versuchte er, sich dieser prägenden Gestalt seiner Kindheit schriftstellerisch zu nähern. Aber Cakir schien sich dem Zugriff zu entziehen: Wie ist dieses bucklige Waisenkind zu fassen, das mit den Pferden sprach und ihre Geschichten hörte, das mit unerschütterlicher Selbstverständlichkeit in der abgegrenzten Welt von Stall und Garten erfüllt war und auf ein paar Stichworte hin atemberaubende Märchen erzählte?
In Ein Winter in Hakkari hat Edgü die kurdische Gegenwelt aus der Sicht eines Istanbuler Intellektuellen erforscht. Nun rekonstriert er die Realitäten, die in eine behütete Kinderwelt eingebrochen sind: der Kampf von Istanbuler Jugendlichen, die in der Welt der Straßenbanden gefangen sind.