Jahr für Jahr werden in der Bundesrepublik von unnötigen oder gar gefährlichen Medikamenten 130 Millionen Packungen im Wert von 3,8 Milliarden Mark verschrieben - das ist das Fazit dieser »ersten deutschen Negativliste«, die bereits Schlagzeilen machte. »Nach groben Schätzungen scheint nur die Hälfte der Arzneimittelausgaben der Krankenkassen zweckmäßig angelegt zu sein« - eine Schlussfolgerung von beträchtlicher Brisanz für alle, die sich Gedanken über ihren Pillenkonsum machen, aber auch in der Debatte um die Reform des Gesundheitswesens. Über 500 Arzneimittel sind im arznei-telegramm aufgelistet und kommentiert, samt den öffentlich zugänglichen und geheimen Umsatzzahlen. Zu jedem der als nicht sinnvoll eingestuften Medikamente gibt es mindestens eine Ausweichempfehlung. Diese Ratschläge reichen vom Austausch gegen ein Mittel mit weniger Risiken oder mehr Nutzen bis hin zu dem Vorschlag, es mit dem Verzicht auf die Pille zu versuchen.