Liebe Leserin
Lieber Leser
Vielleicht ist es Ihnen schon aufgefallen. In jeder Neuerscheinung finden Sie seit Kurzem auf der Impressumseite den Vermerk, dass der Unionsverlag »vom Bundesamt für Kultur mit einem Verlagsförderungs-Strukturbeitrag für die Jahre 2016–2020 unterstützt« wird.
Seit Jahrzehnten haben wir für eine kombinierte Verlags- und Buchhandelsförderung gestritten, lobbyiert, gekämpft. Denn Literatur- und Kulturförderung funktioniert nicht ohne parallele Förderung der Institutionen, die Bücher verlegen und dann an die Leser bringen.
Der erste Schritt ist getan. 67 Verlagshäuser aus allen Schweizer Landesteilen erhalten in den nächsten Jahren einen Zustupf, der verlässlich, transparent und vernünftig bemessen ist. Damit wird keiner sorgenfrei und schon gar nicht reich, aber es ist ein Anfang. Uns wird die Prämie dabei helfen, trotz gefährlich überhöhtem Frankenkurs, von Zürich aus weiterhin die Bücher zu verlegen, die wir Ihnen ans Herz, in die Hand und an die Stirn legen wollen.
Der zweite Schritt, die Unterstützung des engagierten Buchhandels, muss jetzt mit vereinten Kräften angepackt werden. Es ist nicht einzusehen, warum die Filmförderung engagierte »Spielstätten« guter Filme fördert, während Buchhandlungen, die ja die »Spielstätten der Literatur« sind, im Stich gelassen werden. Prämien und Preise für verdiente Buchhandlungen sind erfreulich, aber sie können eine durchdachte, kontinuierliche, breite Förderung nicht ersetzen.
Und nun – nach dem Impressum weiterblättern und mitten hinein in die starken Geschichten dieses Herbstes.
Mit vielen Grüßen aus Zürich
Lucien Leitess