Giorgos Papakonstantinou (*1961 in Athen) studierte Wirtschaft in London und in den USA. Er arbeitete zehn Jahre für die OECD in Paris, kehrte dann nach Griechenland zurück, wo er 2007 in das Griechische Parlament und 2009 in das Europaparlament gewählt wurde. Im Oktober 2009 wurde er zum Finanzminister in der Regierung von Giorgos Papandreou ernannt. In dieser Position spielte er eine Schlüsselrolle in der Griechenlandkrise. Er handelte das erste Rettungsprogramm mit den Europäischen Partnern und dem Internationalen Währungsfonds aus.
Giorgos Papakonstantinou wurde 1961 in Athen geboren. Er studierte Wirtschaft in London und in den USA und doktorierte an der London School of Economics. Er arbeitete zehn Jahre für die OECD in Paris. Nach seiner Rückkehr nach Griechenland war er 1998–2000 Berater von Premierminister Konstantinos Simitis für Wirtschafts- und Finanzfragen. Er vertrat Griechenland beim Ausschuss für Wirtschaftspolitik der EU, war Mitglied des »Rates der Weisen« des Finanzministeriums und Koordinator für die Ausarbeitung der »Konvergenz-Charta« der griechischen Wirtschaft. 2007 wurde er in das Griechische Parlament und 2009 in das Europaparlament gewählt. Im Oktober 2009 wurde er zum Finanzminister in der Regierung von Giorgos Papandreou ernannt. In dieser Position spielte er eine Schlüsselrolle in der Griechenlandkrise.
Er handelte das erste Rettungsprogramm Griechenlands mit den Europäischen Partnern und dem Internationalen Währungsfonds aus. 2011 wechselte er nach Massenprotesten gegen seine Wirtschaftspolitik in das Umweltministerium. Nach kompromittierenden Berichten in den Medien wurde er zum Rücktritt gezwungen. Den Gerüchten zufolge soll er Namen einiger seiner Verwandten aus einer Liste von Inhabern Schweizer Bankkonten (die sogenannte »Lagarde-Liste«) gelöscht haben. Daraufhin hob das Griechische Parlament seine Immunität auf. Nach einem von politischen Emotionen überlagerten Prozess wurde er zwar weitgehend rehabilitiert, allerdings dafür verantwortlich gemacht, dass er die Liste mit den Namen der Kontoinhaber nicht den Steuerbehörden übergeben habe. Obwohl nachgewiesen werden konnte, dass die Liste erst manipuliert worden war, als sie sich im Besitz seiner Nachfolger befand und seinen Verwandten keine Steuerhinterziehung nachgewiesen wurde, ist sein Name in der griechischen Öffentlichkeit weiterhin mit der Affäre um die »Lagarde-Liste« verbunden. Selber spricht er von einer politischen Intrige. Dies sei der Preis, den er dafür zahlen musste, dass er getan habe, was niemand tun wollte. Mit einem für sein Buch so typischen Unterton bitterer Ironie schreibt er: »Ich war derjenige, der das Licht ausknipste, als die Party zu Ende war. Niemand mag solche Typen.«