Nury Vittachi, geboren 1958 in Sri Lanka, gilt - laut BBC – als »Hongkongs witzigster Kommentator«. Aufgewachsen u. a. in Großbritannien, lebt er seit 1986 in Hongkong, wo er sich als Kolumnist, Buchautor und Herausgeber einer Literaturzeitschrift Kultstatus verschafft hat. Er arbeitet als Dozent an der Hong Kong Polytechnic University.
Nury Vittachi wurde 1958 in Sri Lanka geboren. Andere Quellen sagen 1959 – aber diese Widersprüchlichkeit ist nur ein weiterer Farbspritzer auf einem unwahrscheinlich bunten Lebensbild. Sein indischer Großvater stand angeblich neben Mahatma Gandhi, als dieser ermordet wurde; sein Vater, der ebenfalls Journalist war, musste als Regimekritiker unter Todesdrohungen aus Ceylon fliehen und strandete mit seiner Familie völlig mittellos in Singapur. Die Schulbildung erhielt Nury Vittachi schließlich in England, und sein journalistisches Handwerk lernte er bei den berühmt-berüchtigten tabloids in der Londoner Fleet Street.
1986 landete er auf der Hochzeitsreise mit seiner anglo-irischen Frau Mary in Hongkong, und die beiden beschlossen, dort zu bleiben. Vittachi fand einen Job bei der South China Morning Post, und schon bald war seine Kolumne über den Alltag in Hongkong, »Lai See«, die bei den Lesern beliebteste Kolumne. Inzwischen hat er auch eine Reihe satirischer Bücher und Kinderbücher veröffentlicht. CNN nennt ihn den »beat reporter of the offbeat«, für die BBC ist er »Hongkongs witzigster Kommentator«.
Nachdem die Kronkolonie 1997 an China übergegangen war, ging der South China Morning Post Nury Vittachis Spott über Tung Chee-hwa, den neuen Regierungschef Hongkongs, zu weit. Er erhielt Schreibverbot und wurde, wie er selbst sagt, »zum bestbezahlten Arbeitslosen Hongkongs«. Das war die Geburtsstunde der Abenteuer von Fengshui-Meister C. F. Wong und Joyce McQuinnie.
Die Frage, ob C. F. Wong sein Alter Ego sei, amüsiert Vittachi: »Ich war immer der Ansicht, er sei überhaupt nicht wie ich, bis eines Tages jemand mit einem Trickfilmprojekt zu mir kam. Er hatte einen kleinen, dicken Chinesen in westlichen Kleidern gezeichnet, der wie jemand aus Chinatown aussah. Ich sagte, nein, nein, nein, er ist klein und dürr, hat eine Glatze und trägt seltsame asiatische Kleider. Erst als ich dem Künstler all diese Details beschrieben hatte, merkte ich, dass ich damit eigentlich mich selbst beschrieben hatte.« Auch Wongs Kommunikationsprobleme hat er selbst erfahren: »Mein ganzes Leben lang musste ich mich immer wieder an eine neue Kultur anpassen. Zur Schule bin ich in England gegangen, als Kind sprach ich Singalesisch und Tamil. Ich kann besser Chinesisch als viele Ausländer in Hongkong, aber Chinesisch ist sehr schwer zu lernen, und ich würde es nie wagen, in dieser Sprache zu schreiben.« Und was hält Nury Vittachi selbst von Fengshui? »Alles, was Wong in diesem Buch erwähnt, ist authentisch. Ich habe mich eingehend mit Fengshui beschäftigt und von einem berühmten Fengshui-Meister in Hongkong gelernt. Ich glaube nicht eigentlich daran, aber den Grundgedanken, nämlich dass die Umgebung einen beeinflusst, sollte man ruhig ernst nehmen.«
Mittlerweile hat Nury Vittachi, der mit seiner Frau und drei adoptierten chinesischen Kindern in Hongkong lebt, als freier Kolumnist Kultstatus, moderiert Fernsehsendungen für CNN, CNBC und Hongkonger Lokalsender und unterrichtet an der Hong Kong Polytechnic University. Besonders am Herzen liegt ihm jedoch, Autorinnen und Autoren aus Asien eine Plattform zu bieten – zum Beispiel im Rahmen des alljährlich stattfindenden Honkong-Literaturfestivals: »Sonst kann es passieren, dass ein asiatischer Shakespeare auftaucht, und keiner merkt es.«
»Die Bücher von Nury Vittachi bringen uns Westlern das Leben im modernen, urbanen Asien näher – und kommentieren dies zugleich ungeheuer bissig und hintersinnig. Eine Pointe jagt da die nächste, eine so hyperrealistische wie surreale Alltagsszene reiht sich an die andere. Das Ergebnis ist tatsächlich eine richtig gelungene Mischung aus Information und Unterhaltung.«
»Nury Vittachi, selbst ein Grenzgänger zwischen Ost und West, hat sein gegensätzliches Paar so liebe- und humorvoll gestaltet, dass man die beiden einfach mögen muss. Auch und gerade, weil man ständig über ihre Missverständnisse lachen muss. Vittachi ist ein glänzender Satiriker. Mit präziser Beobachtung, mit viel Sinn für die Dramaturgie von Komik und mit einer alles durchdringenden Ironie nimmt er seine Umgebung aufs Korn.«
»Es sind die Schrulligkeiten, aus denen Nury Vittachis Fengshui-Krimis ihren besonderen Charme beziehen: der Held ein hutzliger, schlitzohriger Geomant, seine Adlata eine Schnepfe, die Plots stets mit einer Portion satirischen Unernstes gewürzt.«
»Die Komik von Vittachis Büchern lebt vom grotesken Gegensatz zwischen einem verwöhnten australischen Glamourgirl, das jeden Abend in der Szenedisco ›Dan T.’s Inferno‹ abhängt, und dem betagten und biederen Fengshui-Meister Wong, der auch in Cocktailbars seinen geliebten grünen Tee ordert.«
»Der Autor ist ein Spieler. In seinen Büchern jongliert er waghalsig mit den Weisheiten seiner Altvorderen, niemals aber diskreditiert er sie. Klassisch ist in Vittachis Büchern nur der Nervenkitzel, ansonsten gehen Brauchtum und Lifestyle, Gespenster und Computerviren fröhlich durcheinander. Der Facettenreichtum seiner Romane spiegelt das bunte Leben des Mittvierzigers, der Mitte der Achtzigerjahre auf der Hochzeitsreise mit seiner angloirischen Frau Mary in Hongkong landete. Dort wurden die beiden sesshaft und adoptierten drei chinesische Kinder. Vittachi fand einen Job bei der ›South China Morning Post‹ und avancierte zum beliebtesten Kolumnisten in Hongkong. Sein Spott über den früheren Regierungschef Tung Chee-hwa ging seinen Arbeitgebern allerdings zu weit. Prompt erhielt er Schreibverbot und wurde, wie er selbst sagt, ›zum bestbezahlten Arbeitslosen Hongkongs‹. Das war der Beginn der Abenteuer von Fengshui-Meister C. F. Wong und Joyce McQuinnie.«
»Die Romane um und mit dem schlauen und oft naiven Fengshui-Meister C.F. Wong gehören zum Vergnüglichsten, was die Krimi-Literatur bietet. Spannend, lustig, verpackt in fernöstliche Weisheiten, angereichert mit der Hektik in Städten wie Singapur und Hongkong sind sie für den westlichen Leser eine echte Bereicherung.«
»Nury Vittachi versteht es, geschickt mit Gegensätzen, Vorurteilen und Rollenklischees zu jonglieren, seine schrägen Multikulti-Krimis verbinden Spannung und Humor in einer originellen, durchaus auflagenfördernden Allianz.«
»Nicht mehr wegzudenken sind seit Jahren seine berühmten Travellers Tales in der renommierten Zeitschrift ›Far Eastern Economic Review‹: Eigenwillige Reiseerlebnisse, journalistisch aufbereitet, werden in jeder Ausgabe zum Besten gegeben – nicht nur der Fanclub wartet begierig darauf. Nun stellt sich der schon lange in Hongkong lebende ceylonesische Nury Vittachi erstmalig auch dem deutschsprachigen Publikum. Die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit der Beschreibungen, die Kombination von britischem Humor mit asiatischer Philosophie zeichnen Nury Vittachi nicht nur als exzellenten Kenner der zwei Welten aus, sondern lassen vermuten, dass neben skurrilen Fengshui-Geschichten seine weiteren Werke ihren Weg von Asien nach Europa finden werden.«
»Die Krimi-Komödie des in Hongkong lebenden Satirikers Vittachi gehören wohl zum originellsten, was in der Branche derzeit auf dem Markt ist.«