Masako Togawa (1933-2016) arbeitete als Nachtclubsängerin in Tokyo, bevor sie zu schreiben begann und mit vierundzwanzig in einem Krimiwettbewerb den ersten Preis gewann. Ihre meisterlichen psychologischen Kriminalromane sind Bestseller und wurden vielfach preisgekrönt. Masako Togawa besaß einen Nachtclub in Tokio und war eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in Japan, berühmt für ihre Krimis, Essays und sozialkritischen Beiträge.
Masako Togawa wurde 1933 in Tokio geboren und wuchs als Kind einer alleinerziehenden Mutter auf. Nachdem der Vater im Krieg verstorben war, arbeitete ihre Mutter als Hausdame und finanzierte so die Ausbildung ihrer Tochter. Sobald Masako Togawa alt genug war, verließ sie die Schule und wurde Sekretärin. Mit dreiundzwanzig Jahren begann sie als Sängerin in dem bekannten Nachtclub ›Gin-Pari‹.
1962 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Ooinaru Gen’ei, wörtlich übersetzt »Die große Illusion«, auf Deutsch unter dem Titel Der Hauptschlüssel erschienen. Er wurde mit dem renommierten Edogawa-Ranpo-Preis ausgezeichnet, der seit 1955 jeweils an den besten japanischen Kriminalroman verliehen wird. 1963 wurde ihr zweiter Roman Ryojin Nikki, deutsch Schwestern der Nacht, ein Bestseller in Japan. Seitdem gilt sie als eine der erfolgreichsten Romanautoren Japans. Schwestern der Nacht wurde mit Togawa in der Hauptrolle für das japanische Fernsehen verfilmt.
In Japan war Togawa auch als Essayistin und Kommentatorin im Fernsehen bekannt. Als Juliette-Gréco-Fan und begeisterte Parisbesucherin hat sie in Tokio das Cabaret ›aoi heya‹, ›Das blaue Zimmer‹, für Frankophile eröffnet, in dem sie selbst Chansons vorträgt. Sie war verheiratet und Mutter eines Sohnes.
Togawa hat neunundzwanzig Romane und zwanzig Erzählbände veröffentlicht, die wichtigsten Romane liegen in acht Sprachen übersetzt vor. Die Übersetzung ins Englische brachte ihr nachhaltigen internationalen Erfolg. Masako Togawa ist am 26. April 2016 verstorben.
»Nicht nach dem neuesten Schrei sollte man greifen, wenn einem die rechte Lust am Genre fehlt, sondern nach den Klassikern. Die lösen manche Verstimmung, wecken wieder Begeisterung und Neugier. Eine solche Klassikerin ist Masako Togawa, eine höchst moderne Klassikerin.«
»Masako Togawa hätte das Zeug gehabt zu einer der ganz großen Leitfiguren unseres Frauenkrimi-Booms in den 80er Jahren – wenn sie bei uns in den 70ern schon wahrgenommen und übersetzt gewesen wäre. Ihr Stil ist kühl, knapp, rasant. Sehr realistisch, sehr wahrhaftig blickt sie auf die moderne japanische Gesellschaft mit ihren grausam starken uralten Traditionen. Vor allem blickt sie sehr genau auf die Verhältnisse, in denen Frauen leben, erzählt sie aus der Sicht der Frauen. Aber nicht nur.«
»Masako Togawa schafft eine Atmosphäre, die uns gleichzeitig durch ihre Fremdheit und Nähe fasziniert. Das Fremde und das Bekannte verschmelzen geheimnisvoll, die Spannung ist erschreckend.«
»Togawa operiert mit scharfem poetischen Skalpell. Ihre sezierenden Psychothriller sind hierzulande immer noch viel zu wenig bekannt.«
»Masako Togawa versteht es, spannend zu erzählen. Von besonderer Qualität ist ihre anschauliche Figurengestaltung. Dem Lesepublikum lässt sie viel Raum zu eigener Fantasietätigkeit.«
»Togawas Krimis sind psychologische Meisterwerke.«
»Die P.D. James Japans.«
»Togawa ist nicht nur eine exotische Autorin aus Fernost. Ihr gebührt ein Platz unter den Klassikern der Zunft.«
»Masako Togawa, eine ehemalige Nachtclubsängerin, besitzt die Gabe, die Handlung in einer eisig-distanzierten Erzählweise zu gestalten.«