»In Don Ottos Musikladen wird die Musik zum zentralen Thema und zum Ausgangspunkt unterschiedlichster Überlegungen über Ideen und Werte, die die Geschichte des Abendlands vom Mittelalter bis in unsere Tage bestimmt haben. Dieses Stück Literatur verbindet auf stimmige Weise die Welt der Musik und die Philosophie, indem erzählt wird, was in einem Musikladen namens Musikalienschachtel an der Ecke der Iglesia de Lourdes vor sich geht. Bedient wird man dort von Don Otto, dem Besitzer, einem leidenschaftlichen und gebildeten Musikwissenschaftler. Dort gehen »leise, harmonische, atonale oder misstönende« Leute ein und aus, die »die Partitur des Lebens bevölkern«, um mit dem Besitzer zu reden und ihre Zweifel loszuwerden – etwas sehr Heikles, da alles, was wir hören, uns verändert – oder um eine Antwort auf knifflige Fragen zu bekommen, während Don Otto, der nicht nur ein feines Gehör, sondern auch einen scharfen Blick besitzt, sie anhört und ihnen mit allerlei Geschichten weiterhilft.
So verwandelt sich der Plattenladen in ein Theater und ein Auditorium, in einen Ort, an dem verschiedenste Personen klassische Musik vom Feinsten hören und ihre Geschichten erleben. Geschichten, die mal alltäglich, trivial und komisch oder auch dramatisch, ja sogar hässlich sind und uns erzählen, wie es um unsere Kultur um die Jahrtausendwende bestellt ist.
Der Text ist in kurze Kapitel eingeteilt, denen jeweils ein Musikstück zugeordnet ist. Dieses bildet den Schlüssel zum jeweiligen Problem. Don Otto hört aus den feinsten Tönen der Musik das Drama heraus, das sich in den Personen abspielt, egal, ob es sich um ausgewiesene Musikkenner oder gänzliche Banausen handelt. Zum Personal gehören junge Rocker, Verliebte, Singlefrauen oder Sitzengelassene, bekannte Politiker, Mathematiker und Intellektuelle, Opfer von Gewalt, deren Geschichten sich in Musik ausdrücken. Das erlaubt dem Erzähler, sich mithilfe seines musikalischen Gedächtnisses oder ganz unbewusst seinen Gedanken nachzugehen und uns an seinen Überlegungen teilhaben zu lassen.
Dieses Werk ist ein literarisches Juwel und ein Geschenk für alle, die den Einstieg in die Welt der Musik wagen.«
Nelly Rocio, Amaya Méndez, Boletín cultural y bibliográfico
»Dreimal habe ich dieses kleine und wunderbare Büchlein gelesen des unvergleichlichen Mauricio Botero, das mich – Dank sei den Göttern des Olymp – jedes Mal aufs Neue zum Nachdenken und Lachen bringt. Vor allem zum Lachen. Denn Don Otto, Otto Roldán, um genau zu sein, ist Musikwissenschaftler aus Leidenschaft und Musikkenner, nein, Musikliebhaber, denn er ist nicht besessen von der Musik, sondern er liebt sie. Und Otto besitzt einen feinen kleinen Laden für klassische Musik, die Musikalienschachtel, gleich bei der Kirche Lourdes, unterhalb des alten Restaurants Las Margaritas, wo man selbst gemachte Empanadas noch für 500 Pesos bekommt. In dieser Musikalienschachtel gehen die merkwürdigsten Personen ein und aus, dozieren über Vivaldi, fragen nach unbekannten Stücken, die Bartok niemals geschrieben hat, oder suchen nach einem Geschenk für einen Freund, der sich ebenfalls einen Musikliebhaber nennt. Ein großartiges Buch!«
Aus der Rede von Jorge Consuegra auf der Buchmesse in Bogotá 2006
Juroren bei der Preisverleihung des Premio nacional de Cuento 2001:
»Eine berührende Sammlung von Kleinstgeschichten, in denen der Autor ein Loblied auf die Musik singt.« Christopher Domínguez Michael
»Ein Buch voller Einfallsreichtum und Klarheit.« Pedro Badrán
»Ein bemerkenswertes Werk aufgrund der thematischen Klammer, die die Musik bildet, gepaart mit literarischem Scharfsinn und bestechendem Humor. Der Gelehrte Otto Roldán, der es müde ist, Studenten zu prüfen, eröffnet den Schallplattenladen Musikalienschachtel. Er berichtet, was er dort erlebt: Das Ergebnis ist nicht weniger als ein literarischer Essay, in dem die Musik, Komponisten und Musikliebhaber die Protagonisten sind.« Luís Carlos