Zigarettenschmuggel ist längst nicht mehr ein harmloses Geschäft. Der Tabakschmuggel entfaltete sich nach dem Zweiten Weltkrieg und unter der Kontrolle italienischer Mafia-Familien zu einer eigentlichen Industrie. Ende der siebziger Jahre stiegen diese Verbrechersyndikate, damals vorübergehend auf Menschenraub spezialisiert, ins illegale Drogen- und Waffengeschäft ein. Seither benutzen sie in der Schweiz den Zigarettenschmuggel als Alibi und Schweizer Schmuggelorganisationen als Geldwaschanstalten.
Niemand weiss dies besser als die Basler Staatsanwaltschaft. Und sie muss es seit zehn Jahren wissen, genau genommen: seit dem Jahre 1980, als sie erstmals eine Ermittlung gegen Mitglieder der Peseta-Connection abblockte und sabotierte. Schon damals hatte die Polizei ihre Fahndung auf die Schmuggler Laurent, Kastl und Chiavi konzentriert. Und schon damals wollte die Polizei den Beweis erbracht haben, dass es bei der Peseta-Connection nicht nur um Zigaretten, sondern auch um Drogen und Waffen ging. Inzwischen avancierte die Schweiz zum bevorzugten Finanzplatz des organisierten Verbrechens und zur Drehscheibe für internationale Drogen- und Waffenschieber. Die Peseta-Connection hat Modellcharakter für diese Entwicklung, die durch das scheinbar harmlose Geschäft mit Schmuggelzigaretten eingeläutet wurde und an deren Ende die Pizza- und Libanon-Connection, die Shakarchi- und Gerber/Kopp-Affäre stehen.
Blenden wir also zurück ins Jahr 1980, genauer zum 21. Oktober. Die Szene, die sich abspielt, ist filmreif. In der Nähe von Belfort durchsuchen zwei französische Grenzpolizisten einen Sattelschlepper mit dem spanischen Kennzeichen 3397 RE 64. Noch während die beiden Beamten die Ladung - Katzenstreu- kontrollieren, tritt der Chauffeur, Martin Goyenetche, plötzlich aufs Gaspedal. Beinahe hätte er die beiden Polizisten über den Haufen gefahren. Diese schlagen Alarm. Dann fahren sie auf ihren Motorrädern dem 38-Tonnen-Laster hinterher. Eine wilde Verfolgungsjagd über 30 Kilometer beginnt. Die Polizisten feuern mehrere Schüsse ab und wollen den Fluchtwagen stoppen. Doch dieser setzt seine Fahrt im Zickzack fort, um die Polizisten von der Strasse abzudrängen. Mit voller Geschwindigkeit prescht Martin Goyenetche im Grenzgebiet des Flughafens Basel-Mülhausen durch die Zollschranken, reisst alles nieder, was sich ihm vor die Räder stellt, und kommt schliesslich am Rande einer Böschung auf Schweizer Boden zum Stehen. Der Chauffeur rennt zur nächsten Telefonkabine, um Georg Kastl, Geschäftsleiter der Basler Firma Basilo AG, anzurufen. Daraufhin kehrt er zu seinem Laster zurück und säubert in aller Seelenruhe die Scheinwerfer von Glassplittern.
So ungewöhnlich wie die Flucht ist auch die Ladung. Martin Goyenetche transportierte nicht nur Katzenstreu. Im Lastwagen sind 180 Kilogramm Peseten, d. h. 120 Millionen - mehr als 1,5 Millionen Franken - versteckt. Der Schweizer Zoll beschlagnahmt vorübergehend den Lastwagen. Inzwischen ist auch Anwalt Urs Flachsmann - ein ehemaliger Basler Staatsanwalt - eingetroffen und kümmert sich um Martin Goyenetche. Am nächsten Morgen holt Guglielmo Chiavi von der Basilo AG beim Schweizer Zoll die 180 Kilogramm Peseten ab. Ein Schweizer Zollbeamter hilft ihm, die Pesetenscheine in Whisky-Kartons abzufüllen. Danach bringt Guglielmo Chiavi das Geld zum Schweizerischen Bankverein an der Gartenstrasse in Basel. Damit ist der Zwischenfall für die Schweizer Behörden erledigt.
Der Pesetenschmuggel ging auch nach der spektakulären Verfolgungsjagd munter weiter. Ein ehemaliger Basler Zigarettenschmuggler, der damals bei der Firma Basilo AG ein- und ausging, erzählt: «Die spanischen Geldschmuggler kamen mit ihren Privatautos. In der Nähe des Fussballstadions Joggeli bogen sie in den Eidgenossenweg ein und verschwanden in einem kleinen Innenhof; wo eine als Holzschuppen getarnte Kleingarage stand. Hier wurde das Geld, versteckt in der Türfassung oder in einem doppelten Boden, während der Nacht von einem Mechaniker ausgebaut. Pro Fahrt brachten die Spanier rund 100 Kilo Pesetenscheine. Es handelte sich nicht um einen reinen Devisenschmuggel, denn mit diesem Geld wurden Zigaretten, aber auch Waffen bezahlt.»
Die Bundesanwaltschaft, zuständig bei Übertretungen auf Zollgebiet, verzichtete auf ein Verfahren gegen den Chauffeur Martin Goyenetche, einen gebürtigen Franzosen, und liess ihn frei. Am 23. Oktober flog dieser mit einer Swissair-Maschine nach Barcelona. Zurück nach Frankreich konnte er nicht mehr. Dort wäre er sofort verhaftet worden.
Untersuchungsrichter Germain Sengelin, damals mit diesem Fall betraut, erinnert sich: «Wir hatten gute Gründe anzunehmen, dass die Millionen aus Spanien nicht vom Zigaretten-, sondern vom Waffenschmuggel herrührten. Es war für uns einfach unglaublich, dass die Schweizer Behörden weder eine Untersuchung eingeleitet noch einen offiziellen Bericht verfasst hatten.»
In der Schweiz hätte gar kein neues Verfahren eröffnet werden müssen, denn Georg Kastl, Guglielmo Chiavi und die Basilo AG standen bereits im Zentrum einer grossangelegten Fahndung. Chauffeure von Schweizer Zigarettenschmugglern hatten in ihren Lastwagen nämlich verstecktes Heroin gefunden. Weil sie mit Drogenhandel nichts zu tun haben wollten, waren sie zur Polizei gegangen und hatten damit Ende 1979 eine grossangelegte Drogenfahndung ins Rollen gebracht. An den Ermittlungen nahmen Polizeibeamte aus neun Kantonen teil, ferner die Bundesanwaltschaft und zwei Zollkreisdirektionen. [Polizeikommando Zug, Beschlussprotokoll der Sachbearbeiterkonferenz i. S. Steffen Otto vom 3. Juli 1980.] Der «Tatbestand des Drogenhandels» schien erfüllt. Als sich die Fahndung auf die Basilo AG und Georg Kastl konzentrierte, den die Polizei als «die sichtbare Spitze des Eisberges» beschrieb, wurde das Verfahren im April 1981 plötzlich gestoppt.
Der Fall, der zur Basilo AG von Georg Kastl führte, war eine höchst merkwürdige Geschichte. Mehrere direkt beteiligte Untersuchungsrichter und Polizeistellen bestritten später, dass diese Ermittlungen je stattgefunden hatten. Und im Drogendezernat der Stadt Basel verschwand sogar die Polizeiakte. Dagegen tauchten in Frankreich plötzlich Polizeiberichte und Gerichtsakten dieser abgeblockten Schweizer Drogenfahndung auf. Einer der Empfänger war Germain Sengelin, Untersuchungsrichter in Mülhausen. «Wollte man an die Spitze der Organisation gelangen und handelte es sich um Schweizer, wurde die Untersuchung sofort gestoppt. Entnervt durch dieses System haben einige Beamte Informationen nach Frankreich weitergereicht», erklärte uns Germain Sengelin. [Siehe auch: Fernsehen DRS, Die Rundschau, 4. Juli 1989.] Auf unsere Nachfrage: «Sie täuschen sich nicht, es waren tatsächlich Schweizer Justizbeamte oder Polizisten, die heimlich Ermittlungsakten nach Frankreich geschafft hatten?» antwortete Germain Sengelin: «Ja. Ich täusche mich nicht. Die Akten erhielten wir von Schweizer Beamten, die über das Verhalten einiger Behördenvertreter enttäuscht und schockiert waren.»
Die nach Frankreich geschmuggelten Fahndungsberichte wurden zwischen Frühjahr 1979 und Sommer 1980 verfasst. In allen Einzelheiten schildern sie einen Schmuggelring, der Heroin und Haschisch aus dem Iran und der Türkei nach Europa schaffte. Der Hauptverdacht richtete sich zuerst gegen Otto Steffen, einen Innerschweizer Transportunternehmer. In einem Ermittlungsprotokoll mit der Referenznummer 1037/80 hielt die Zuger Polizei fest: «Otto Steffen, Transportunternehmer in Baar, machte sich während Jahren strafbar, unter anderm mit Drogenschmuggel. Die Drogen - versteckt im Dach der Sattelschlepper - stammten aus dem Nahen Osten und waren für Italien, die Niederlande und eventuell Spanien bestimmt.»
Ausgelöst wurde die Drogenfahndung gegen Otto Steffen, nachdem die Polizei am 23. Februar 1979 den in Brunnen (SZ) wohnhaften Bundesdeutschen Herbert Wendler verhaftet hatte. Ein paar Tage zuvor war in Amsterdam ein Lastwagen Wendlers mit 1,5 Tonnen Haschisch beschlagnahmt worden. Herbert Wendler gestand, er habe zwischen 1977 und 1979 mit 15 Fuhren insgesamt 22,5 Tonnen Haschisch im damaligen Schwarzmarktwert von 150 Millionen Franken aus dem Iran nach Europa geschmuggelt. Das Bezirksamt Schwyz meldete nicht ohne Stolz: «Der Polizei gelang ein empfindlicher Schlag gegen einen internationalen Rauschgiftring.»
Doch dann geschah Erstaunliches. Gegen eine Kaution von lächerlichen 8000 Franken wurde Herbert Wendler aus der Untersuchungshaft entlassen. Und damit wurde es still um den Fall Wendler. Auch fünf Jahre nach seiner Verhaftung war es noch immer nicht zum Prozess gekommen. Zuerst rechtfertigten sich die Schwyzer Gerichtsbehörden, es wären noch aufwendige Zusatzermittlungen im Gange. Zudem stellten sie spektakuläre Fahndungsergebnisse in Aussicht.
Im Frühjahr 1984 nahm der Fall eine sensationelle Wende. In einem Gespräch mit der «WochenZeitung» (WoZ) enthüllte ein hoher Polizeioffizier und Drogenspezialist, warum sich die Justiz mit Herbert Wendler derart schwertat. «Herbert Wendler arbeitet als V-Mann für das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden. Deswegen sollte er geschont werden», erklärte der Polizeioffizier. [Die WochenZeitung, Zürich, Ausgabe vom 16. März 1984.] Auf der Gesamtschweizerischen Drogentagung vom 19. Dezember 1983 in Bern hatten Polizeibeamte offen gegen das Vorgehen im Fall Wendler protestiert. Angesprochen auf diese Tagung, die vom Zentralpolizeibüro einberufen worden war und an der Drogenfahnder aus allen Kantonen teilgenommen hatten, erklärte der Polizeioffizier gegenüber der WoZ: «Wir verstehen, dass das BKA Spitzel einsetzt und dafür bezahlt. Es ist aber ein Skandal, wenn solche Spitzel ungestraft auf eigene Rechnung gewaltige Mengen Drogen verschieben dürfen.»
Die Enthüllung in der WoZ blieb nicht ohne Folgen. Hamburger Parlamentarier verlangten eine Erklärung vom BKA. Und Ende Juli 1984 wurde Herbert Wendler schliesslich in Schwyz doch noch der Prozess gemacht - er erhielt zehn Jahre Gefängnis. Die von den Untersuchungsbehörden angekündigten spektakulären Fahndungsergebnisse jedoch blieben aus. Die Verhandlungen im Prozess Wendler dauerten nur gerade vier Stunden - ein Rekord für einen Prozess dieser Grössenordnung.
Das Iran-Geschäft war zuerst Otto Steffen angeboten worden. Er trat es jedoch an seinen Geschäftspartner Herbert Wendler ab, den er in einem Sportstadion bei Zug mit «Paolo», dem Kontaktmann der Haschischlieferanten, zusammenbrachte. Steffen blieb insofern beteiligt, als er in einer Garage in Boswil (AG) die Verstecke in die Lastwagencontainer einbaute, mit denen Herbert Wendler die heisse Ware aus dem Iran holte. Kein Zufall also, dass die Zuger Kriminalpolizei, als Herbert Wendler aufflog, den Baarer Schmuggler Otto Steffen näher unter die Lupe nahm.
Am 17. Juni 1980 protokollierte die Polizeiassistentin Monika Berther: «Aufgrund der Verdachtsmomente wurde durch unser Verhöramt bei Otto Steffen Anfang Mai (1980) eine Telefonkontrolle eingesetzt.» In einem Rapport vom 25. Juni 1980 fasste sie die ersten Ergebnisse dieser Telefonkontrolle (TK) zusammen: «Die Gesprächspartner verhalten sich äusserst vorsichtig und sprechen über weite Strecken verschlüsselt . . . Die bisherigen TK-Auswertungen haben ergeben, dass Steffen Otto in der Straftäterzusammensetzung eine untergeordnete Rolle innehaben muss.» Noch bevor die bei Steffen angesetzte Telefonkontrolle ganz ausgewertet war, stand fest: Mindestens 18 Personen und ein Dutzend Firmen, meist mit Sitz in Basel, mussten in die Ermittlungen einbezogen werden; 39 identifizierte Personen schienen verdächtig sowie weitere zehn Telefonpartner von Otto Steffen, die zu identifizieren sich die Polizei vergeblich abgemüht hatte. Sie meldeten sich mit Decknamen: Caruso, Germano, Koppe oder Rino. . . Der Fall zog immer weitere Kreise und sprengte bald den Zuständigkeitsbereich der Zuger Kriminalpolizei.
Am 3. Juli 1980 lud die Zuger Polizeidirektion zu einer Sachbearbeiterkonferenz. Polizeibeamte aus acht Kantonen, Vertreter der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, der Zollkreisdirektionen Zürich und Basel sowie Ernst Mezger von der Bundesanwaltschaft nahmen daran teil. Dabei wurden auch konkrete Namen genannt. Im Konferenzprotokoll heisst es: «Steffen Otto erhält die Aufträge für sein Transportunternehmen vorwiegend von Georg Kastl c/o Weitnauer AG bzw. Basilo AG, Basel. Georg Kastl dürfte nach unserem Ermessen in der Schweiz die sichtbare Spitze des Eisberges vertreten.» Die Zuger Kriminalpolizei schlug vor, auch das Telefon von Georg Kastl und jenes des ebenfalls verdächtigen Guglielmo Chiavi abzuhören. Offensichtlich waren die Ermittlungen bereits weit fortgeschritten. Zuversichtlich heisst es im erwähnten Protokoll: «Die TK bei Georg Kastl und Guglielmo Chiavi werden noch einige Lücken schliessen.»
In den Wochen zuvor hatte das Drogendezernat der Stadt Basel bereits einiges Material über Georg Kastl und Guglielmo Chiavi zusammengetragen. Kastl und auch Chiavi waren früher bei der Handelsgesellschaft Weitnauer AG, Basel, angestellt und bekleideten dort wichtige Vertrauenspositionen. Ausländische Zollfahnder hatten die angesehene Basler Firma - eine der grössten im internationalen Tabakgeschäft - schon lange im Visier. So erklärte François Hubner, Offizier der Pariser Kriminalpolizei und des französischen Nachrichtendienstes, vor einem französischen Gericht: «Bereits 1955 tauchte diese Firma im Zusammenhang eines grossangelegten Schmuggels im Mittelmeerraum auf. Die Weitnauer-Gruppe finanzierte einen Zigarettenschmuggel zwischen Frankreich und Nordafrika.» [Direction de la Surveillance du Territoire (französischer Nachrichtendienst), Commission Rogatoire III 5/78 vom 30. März 1982.] Auch das Zollkriminalinstitut in Köln (ZKI) nannte in einem Ergebnisvermerk vom Januar 1979 die Weitnauer-Gruppe als «Hauptbeteiligte» und als «wichtigstes Kettenglied eines internationalen Schmuggelringes». Die Weitnauer AG hat stets jegliche Verbindung zur Basilo AG bestritten. Trotzdem steht fest: Die Basilo AG wurde gegründet, um die Verbindung der Weitnauer AG zum Schmuggelgeschäft zu verwischen. Die Büros der Basilo befanden sich früher im Hauptgebäude der Weitnauer AG. Als die Basilo ins Gerede kam, erhielten Angestellte von Weitnauer ein striktes Verbot, Basilo Kunden am Sitz der Weitnauer AG zu empfangen. Treffen mit Schmugglern fanden danach meist im renommierten Hotel Drei Könige statt. Später zog die Basilo um, und schliesslich wurde die Firma 1981 gelöscht. Ihre Geschäfte übernahm die Basler Gesellschaft Balmex. Ihr Direktor, der Franzose Patrick Laurent, war ein Vertrauter Adolph Weitnauers, des Verwaltungsratspräsidenten der Weitnauer AG. Patrick Laurent hatte 1977 Frankreich Hals über Kopf verlassen müssen. Gegen ihn lag ein Haftbefehl wegen Schmuggels vor.
Obwohl zahlreiche Fäden über die Firma Weitnauer AG führten, blieb diese offensichtlich von der Untersuchung unbehelligt. Vermutlich wurden nicht einmal - wie an der Polizeikonferenz in Zug vorgeschlagen - die Telefone der ehemaligen Weitnauer-Mitarbeiter Kastl und Chiavi abgehört. Der damalige Chef des Drogendezernates Basel-Stadt jedenfalls, Staatsanwalt Max Imhof, lehnte dies «wegen Überlastung» ab und empfahl, die Bundesanwaltschaft solle die Überwachung vornehmen. «Der Tatbestand des Drogenschmuggels, teilweise im Ausland und in mehreren Schweizer Kantonen, scheint erfüllt», begründete Staatsanwalt Max Imhof seinen Vorschlag. [Staatsanwalt Max Imhof, Schreiben vom 22. Juli 1980 an die Zuger Polizeidirektion.]
Erstaunlich am Ganzen ist, dass eben derselbe Staatsanwalt Max Imhof dann in Basel die Ermittlungen einstellte. Am 27. April 1981 notierte er auf dem Dossier folgenden Vermerk: «Das Verfahren wird ausgesetzt: Die Tatbeweise wurden nicht erbracht; die Schuldigen konnten nicht identifiziert werden.» Und nachdem die Basler die Untersuchung aufgaben, erlahmte auch die Ermittlung der Zuger Kriminalpolizei. Das Dossier Steffen, Aktennummer: G. Nr. 3229, wurde schubladisiert.
Dabei schien es, als seien die Fahnder nahe daran, endlich einen grossen Fang zu machen. Wie bereits erwähnt, hatten Chauffeure von Schweizer Transportunternehmen die Polizei über Herointransporte benachrichtigt, und sie konnten dabei recht detaillierte Angaben machen. Ein Chauffeur gab zu Protokoll: «Bei der Ware handelt es sich um weisses Pulver, ohne Zweifel Heroin. Es wurde in Päckchen zu fünf Kilogramm zum Teil von Istanbul, zum Teil von Sofia aus nach Westeuropa gebracht.» [Drogendezernat Kanton Basel-Stadt, Bericht des Polizeikommissars B. Scheidegger vom 24. März 1981.] Ein Basler Transportunternehmer verriet die Namen von Schweizer Firmen, deren Chauffeure «weisses Pulver» schmuggelten. Und er gab auch an - dies geht aus den heimlich nach Frankreich geschafften Polizeiberichten hervor -, wer den Stoff in Empfang nahm: «Mehrere Personen, die bei der Firma Wardar in München erreichbar waren.» Die Zuger Kriminalpolizei hatte sich mit dieser Münchner-Connection eingehend befasst. Die Polizeiassistentin Monika Berther reiste mehrfach in die bayrische Landeshauptstadt, um die Schweizer Ermittlungen mit denen der dortigen Kriminalpolizei abzustimmen.
Die Firma Wardar legte sich später einen andern Namen zu: Jugo. Ihre Besitzer, zwei Türken, standen in Verbindung mit den beiden legendären türkischen Untergrundbossen Ugurlu und Kilic, die gewaltige Quantitäten Heroin nach Europa schmuggelten. Der Hauptabnehmer war - so zeigten zahlreiche Prozesse - die italienische Mafia.
Die nach Frankreich geschmuggelten Schweizer Polizeidossiers veranlassten uns im Frühjahr 1983, Monika Berther bei der Kriminalpolizei in Zug anzurufen. «Ja», sagte sie, «da lief mal eine Untersuchung, eine alte Geschichte. Für mich ist der Fall erledigt, das Dossier liegt längst beim Richter.» Wir stellten noch ein paar Fragen. «Bevor ich Ihnen antworte, muss ich zuerst mit meinem Chef und mit dem Richter sprechen», unterbricht sie uns. Als wir zurückrufen, bedauert sie: «Der Richter hat mir ausdrücklich verboten, über das Steffen-Dossier zu reden.» Sie gibt uns die Telefonnummer des zuständigen Untersuchungsrichters Hans-Rudolf Emmenegger. Dieser kann sich sehr wohl an Otto Steffen erinnern, aber von Drogenschmuggel ist ihm nichts bekannt. «Da hat Ihnen jemand ein böswilliges Märchen erzählt», verleugnet er die von Monika Berther verfassten Ermittlungsprotokolle .
Noch am selben Nachmittag fahren wir nach Flüh, einem kleinen Dörfchen an der grünen Grenze bei Basel, und klingeln bei C. T. Seine Adresse kennen wir aus den Zuger Protokollen. C. T., um die 40, knabenhaftes Gesicht, bestätigt, was über ihn in den nach Frankreich gelangten Polizeiakten steht. Er besass ein paar Lastwagen, handelte seit Jahren mit Zigaretten, die er meist bei der Basilo AG einkaufte und dann nach Spanien oder Italien schmuggelte. Im Jahre 1977 lernte er einen Mitarbeiter des türkischen Untergrundbosses Abuzzer Ugurlu kennen. Von da an waren seine Lastwagen auch auf der Schmuggelroute Antwerpen-Sofia unterwegs. Und nicht nur mit Zigaretten. Sechs- oder siebenmal brachten seine Lastwagen, immatrikuliert in Solothurn, auf der Rückfahrt Drogen aus der Türkei mit, heisst es in den Zuger Protokollen. C. T. stellt sofort klar: «Davon wusste ich damals nichts. Als mich meine Chauffeure einweihten, stellte ich diese Transporte unverzüglich ein und ging zur Polizei.» C. T. und seine Chauffeure wurden daraufhin mehrmals von Beamten der Zollkreisdirektion Basel sowie von Polizeibeamten des basel-städtischen Drogendezernates einvernommen. Wir zeigen ihm die dabei erstellten Verhörprotokolle. «Jaja, das ist genau, was wir bei der Polizei und beim Zoll aussagten», bestätigt C. T. Was aus dem Verfahren geworden ist, weiss der Zigarettenschmuggler nicht und schickt uns zu Georg Kastl.
Auch er macht keinen Hehl aus seiner Zigarettenschmuggelei. Wir trafen ihn in der Bar des Hotels Hilton beim Basler Bahnhof. «Vor dem Schweizer Gesetz bin ich sauber, denn bei uns ist Zigarettenschmuggel nicht strafbar», sagt er. Trotzdem sei er jetzt aus dem Geschäft ausgestiegen, habe die Basilo AG aufgelöst und in der Nähe von Brugg einen Bauernhof gekauft. Drogen würde er nie und nimmer anfassen, dann schon eher Waffen. «Drogenhändler könnte ich mit meinen eigenen Händen erwürgen. Das sind potentielle Mörder. Wenn Sie kleine Kinder haben wie ich, dann begreifen Sie meine Einstellung», entrüstet sich Georg Kastl und wirkt sehr überzeugend. Aber da gibt es diese Zuger Protokolle, die ihn in einer Drogenfahndung als «sichtbare Spitze des Eisberges» bezeichnen. «Das soll ein Polizeirapport sein!» schüttelt er verdutzt den Kopf und streicht sich nervös seinen rotblonden Vollbart. «Dann erklären Sie mir, wieso mich bis heute weder die Polizei noch ein Richter zu diesen doch massiven Vorwürfen befragt haben. Ich müsste doch schon längst hinter Gitter sitzen.» Wir wussten ihm keine Antwort auf diese Frage.
Vom Hotel Hilton bis zum Drogendezernat benötigt man zu Fuss knapp zehn Minuten. Staatsanwalt Max Imhof, der das Verfahren gegen Kastl & Co. eingestellt hatte, war kurz danach als Leiter des Drogendezernates zurückgetreten. Der neue Chef, Jörg Schild, ein junger, sehr ehrgeiziger Staatsanwalt, holt uns am Eingang des Drogendezernates ab. Im Treppenhaus hängen ein paar finstere Plakate in Weltformat, schwarz auf weissem Hintergrund ein Totenkopf, darunter morbide Sprüche, die vor dem Drogenkonsum warnen. Den Staatsanwalt sieht man Jörg Schild nicht an, er erinnert vielmehr an einen Offiziersanwärter auf Urlaub: Jeans, Basketturnschuhe, offener Hemdkragen und im linken Mundwinkel eine klobige Tabakpfeife.
«Tut mir leid, diese Geschichte höre ich zum erstenmal. Wenn unser Dezernat in dieser Sache ermittelt hätte, müsste ich davon wissen», beendet er das Gespräch, das keine Viertelstunde gedauert hat. Wir glaubten ihm kein Wort, hielten den jungen Chef im Drogendezernat für einen aufgedonnerten Polizeigockel, arrogant und unverschämt. Doch wir täuschten uns. Staatsanwalt Jörg Schild hatte nicht gelogen. Vor unserem Gespräch hatte er tatsächlich noch nie etwas von den Ermittlungen gegen Steffen und Kastl gehört. Und es dauerte mehrere Monate, bis er bei der Staatsanwaltschaft endlich die Kastl-Akte fand.
Es war wie in einem Stück von Dürrenmatt: grotesk. Wir trafen einen Transportunternehmer und seine Chauffeure, die sich selbst des Drogentransportes bezichtigt hatten; wir besassen sogar Kopien der entsprechenden Polizei- und Gerichtsakten; aber jene Polizeibeamten und Richter, die diese Akten erstellt hatten, bestritten mit Nachdruck nicht nur den Inhalt, sondern sogar die Existenz der Akten.
Beim Zentralpolizeibüro in Bern erhielten wir endlich wenigstens auf eine Frage Antwort: Die Drogenfahndung gegen Steffen und Kastl war kein Phantom, es hatte sie tatsächlich gegeben; und die aus Frankreich erhaltenen Polizeiberichte waren echt. Was aus den Ermittlungen geworden war, wussten auch die Beamten beim Zentralpolizeibüro nicht. In einer ganzseitigen Reportage mit dem Titel «Otto Steffen und die türkische Mafia», abgedruckt in der «WochenZeitung» (WoZ) vom 8. Juli 1983, erwähnten wir mit einem einzigen Satz, dass Beamte des Zentralpolizeibüros die Echtheit der Zuger Protokolle bestätigten. Ulrich Hubacher, damals Pressesprecher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartementes, «dementierte entschieden» und erklärte gegenüber der Presseagentur AP: Niemand vom Zentralpolizeibüro habe mit uns gesprochen und somit auch nichts bestätigen können.
Und was war aus Otto Steffen geworden, nachdem seine Akten schubladisiert wurden? Zweifellos wäre es aufschlussreich, auch ihn zur Sache zu hören. Ihn zu befragen war allerdings etwas aufwendiger.
Am 2. Januar 1981 wartet Otto Steffen in einem Restaurant auf dem Flughafen Gatwick in London auf seine Maschine nach Zürich. Bevor er eincheckt, ruft er in Basel Georg Kastl an. «Wen sucht die Polizei?» fragt er mehrmals. Er muss schreien. Die Verbindung ist schlecht, und draussen rollt eine DC 9 zum Start. Die Polizei habe einen Haftbefehl erlassen, warnt ihn Georg Kastl, weil er Zollbussen und Gebühren in der Höhe von über 500000 Franken nicht bezahlt hatte. «Dann bleibe ich am besten für eine Weile weg», sagt Otto Steffen und erteilt seinem Partner Kastl noch ein paar Anweisungen für Transporte von Sofia nach Genua.
Otto Steffen aus Baar im Kanton Zug war Schmuggler. Früher hatte er mit Alteisen gehandelt und wurde später Überlandchauffeur. Inzwischen besass er eine eigene Import-Export-Firma und acht Lastwagen, mit denen er ausschliesslich Schmuggelware transportierte. Die Geschäfte gingen gut, konnten fast nicht besser laufen. Allein die Transporte mit Schmuggelzigaretten wiesen jeden Monat Umsätze von mehreren Millionen Franken aus. Von seiner heimlich eingerichteten Druckerei, mit der er perfekt gefälschte Zolldokumente herstellte, profitierten Schmuggelorganisationen in mehreren europäischen Ländern. Er hatte auch Freunde beim Zoll; hohe Zollbeamte, darunter sogar ein Zolldirektor, gehörten zu seiner Organisation.
Der Schmuggler aus Baar war überzeugt: Die Ermittlung würde im Sande verlaufen. Da käme zuviel zusammen, wie im vorigen Jahr, als die Polizei ihm und seinen Partnern Herointransporte aus der Türkei nachweisen wollte. Otto Steffen buchte um und flog mit der nächsten Maschine nach Ghana in Westafrika. Europa war für ihn zu eng geworden. Hier wurde er wegen seiner Schmuggelgeschäfte überall polizeilich gesucht: in Italien, Spanien, Frankreich, der BRD, vermutlich auch in Belgien und nun sogar in der Schweiz.
Aus den «paar Wochen Zwangsferien» wurden ein paar Jahre. Im Juni 1984 besuchten wir ihn in Accra, wo er sich bereits seit drei Jahren versteckte. Bei Kerzenlicht erzählte Otto Steffen aus seinem Schmugglerleben. «Jahrelang war unser Geschäft narrensicher und wäre es auch heute noch, hätten nicht unsere eigenen Leute alles auffliegen lassen», klagte er. An einem Beispiel schilderte er uns das Grundmuster seiner Schmuggeltransporte: Otto Steffen kaufte bei einer Basler Handelsfirma, meist bei der Basilo AG von Georg Kastl, amerikanische Zigaretten, die aber nicht in der Schweiz, sondern in Antwerpen gelagert wurden. Ein Chauffeur von Steffens Transportunternehmen nahm die Ware dort in Empfang und liess sie vom belgischen Zoll abfertigen. Als Bestimmungsland gab er die Schweiz an. Bei jedem internationalen Warentransport in Europa schreibt der Zoll des Bestimmungslandes - nach Ankunft der Ware - eine Bestätigung, dass die Ware ordnungsgemäss eingetroffen ist. Diesen «ordentlichen Transport» liess Otto Steffen aber durch einen weiteren Komplizen nur vortäuschen. Der Komplize fuhr die Strecke mit seinem Privatwagen ab, wobei er bei jedem Zollposten die Papiere für den Zigarettentransport abstempeln liess - durch bestochene Zollbeamte. Darauf gingen die Dokumente zurück nach Belgien. Die belgischen Behörden verbuchten den Transport als abgeschlossen und kümmerten sich nicht mehr um den weitern Verbleib der Ware. Damit war Steffens Schmuggelgut «freigekauft».
Gleichzeitig fuhr Steffens Chauffeur die Ladung Zigaretten Richtung Spanien. Die belgisch-französische Grenze passierte er mit Papieren, die in Steffens Druckerei in der Nähe von Boswil (AG) gefälscht worden waren. Der Lastwagen transportierte, gemäss den gefälschten Zolldokumenten, nicht Zigaretten, sondern Haarshampoo. In Spanien trauten die Zöllner den Papieren. Das Risiko einer Kontrolle war gleich Null - und auch sie konnte notfalls durch Bestechung verhindert werden. Otto Steffen erklärte: «Ohne den Zoll läuft in unserer Branche gar nichts. Wir hatten aber vorgesorgt und in allen wichtigen Ländern den Pass.»
Er habe sich seinerzeit sogar mit ganz hohen Beamten der Zollhierarchie im deutschen Grenzort Weil-Otterbach getroffen, erzählte Otto Steffen: «Darunter auch Roger Saint-Jean, die Nummer zwei der französischen Zollhierarchie. Die Zolldirektoren boten mir Geschäfte an.» Diese Geschäfte habe er aber nicht angenommen. Doch räumte er ein: «Seit diesem Treffen waren wir stets bestens informiert.» Da der französische Zoll im Landesinnern immer wieder Strassensperren errichtet, um Lastzüge mit Kontrollen zu überraschen, hatte dies für die Schmuggler grösste Bedeutung. Otto Steffen: «Das Dispositiv solcher Sperren wurde uns jeweils mitgeteilt. Wir mussten dann nur unsere Route leicht abändern.»
Allerdings blieb die Zollbehörde der Europäischen Gemeinschaft EG nicht untätig. Sie begann Spitzel einzusetzen. Wer eine Ladung Zigaretten verriet, erhielt als Belohnung bis zu 20 Prozent des Warenwertes. Darum begannen viele Schmuggler, gleichzeitig auf zwei Hochzeiten zu tanzen. Auf der einen Seite schmuggelten sie munter weiter, auf der andern verpfiffen sie die Konkurrenz. Auch die erste Fuhre, die Otto Steffen verlor, hatte sein Geschäftspartner Reinhard P. Aigner dem Zoll verraten. Zusammen mit Aigner besass Steffen eine Import-Export-Firma mit Sitz in Panama und Büros in Basel. Otto Steffen: «Als ich erfuhr, welches Spiel mein Kollege trieb, musste ich mir etwas Neues einfallen lassen.» Von nun an führte er die Transporte doppelt. Wie bisher deklarierte er seine Ladungen als Haarshampoo, und prompt wurde er von Aigner angezeigt. Doch nun bekam Aigner Ärger mit dem Zoll, denn der Lastzug hatte tatsächlich Shampoo geladen. Der Transport mit den Zigaretten dagegen war auf einer Aigner nicht bekannten Route unbehelligt über die Grenze gekommen.
Auch auf die korrupten Zollbeamten war durch die verlockenden Angebote der EG-Fahnder plötzlich kein Verlass mehr. Steffen entwickelte deshalb eine neue, raffiniertere Methode. «Ich kaufte mir eine komplette Druckerei. Zuerst machte ich bei den Zöllnern auf gut Freund und fragte sie über ihren Papierkram aus. Dann stellte ich alle nötigen Zolldokumente selbst her. Die Zollstempel druckte ich direkt auf Gummivorlagen.» Nur einmal flog der Schwindel auf. Ein Zollposten an der italienischen Grenze hatte neue Stempel eingeführt. Steffen: «Wie ich zu meinen Stempeln kam, haben die nie rausbekommen. Die glaubten, ich hätte sie geklaut.» Steffens Fälscherwerkstätte lieferte TIR-Hefte, Geleitscheine, auch Siegel, Zollschnüre und -plomben an mehrere Schmuggelorganisationen Europas. Steffen: «Mit der Druckerei habe ich beinahe mehr verdient als mit dem Schmuggel.»
Wieviel, lässt sich nur erahnen. Einen Hinweis erlaubt das folgende Schmuggelgeschäft. Aus einem Fahndungsbericht des Mülhauser Untersuchungsrichters Germain Sengelin geht hervor, dass Otto Steffen zwischen dem 17. August und dem 4. Oktober 1978 in Basel 13 Lastzüge über die Grenze nach Frankreich geschickt hatte. In Basel hatte er jeweils Zigaretten deklariert, insgesamt 140 Tonnen; in Frankreich aber meldete er dem Zoll Chemikalien. Was aus den Zigaretten wurde, konnte der französische Untersuchungsrichter nie herausfinden. Steffen verriet uns in seinem afrikanischen Versteck: «Die brachten wir alle nach Spanien. Für die 13 Fuhren bezahlte ich beim Ankauf 3,5 Millionen Franken. In Spanien verkaufte ich die Ladung für 10,5 Millionen Franken.» In nur sieben Wochen hatte seine Organisation den spanischen Staat um fast 7 Millionen Franken Zoll- und Steuerabgaben betrogen.
Steffen versuchte uns klarzumachen, dass er als Transporteur ein Geschäft besorgte, an dem eigentlich alle interessiert waren - ehrbare Firmen und oft auch der Staat. Er zählte Beispiele auf und erklärte uns die «Oststaaten-Connection». Ein grosser Teil des Zigarettenschmuggels laufe über Jugoslawien, Rumänien und Bulgarien. Steffen: «Für harte Devisen sind die zu allem bereit.» Vertreter staatlicher Handelsgesellschaften besorgten die Zollformalitäten, worauf dann die Ware - manchmal sogar mit Polizei- oder Armeeschutz - bis zur Grenze begleitet wurde. Die Länder, welche über die «Oststaaten-Connection» geprellt wurden und werden, sind: Italien, Spanien, Portugal und auch Staaten in Nordafrika.
Für all diese Schmuggelgeschäfte macht man sich in der Schweiz nicht strafbar, betonte Otto Steffen. Deshalb gewähre die Schweiz den meisten westeuropäischen Staaten auch keine Rechtshilfe bei Schmuggeldelikten. Steffen erzählte weiter: «Den Zigarettenfabrikanten und Tabakhändlern kann das nur recht sein. Die arbeiteten eng mit uns