Àlvaro Mutis erzählte mir, wie er 1986, schon sechzig und ein bekannter Lyriker, die französische Übersetzung eines Prosagedichts mit dem Titel Der Schnee des Admirals überarbeitete. Da realisierte er: Das war gar kein Gedicht, dies war ein Roman. »Müde und ergeben zuckte ich die Achseln und sagte mir: Dann schreibe ich die Geschichte also fertig. Ich setzte mich an den Schreibtisch, begann zu erzählen, mehr, mehr und noch mehr, und als ich fast dreihundert Seiten beisammen hatte, überarbeitete ich es nochmals. Ich schickte alles an Carmen Balcells, meine Agentin. Ich sagte: Carmen, zum Teufel, ich weiß nicht, was das ist.« Balcells, die legendäre Agentin aus Barcelona, zu deren Autoren Márquez, Cortázar, Lhosa und viele andere gehören, antwortete ihm drei Tage später, dies sei ein wundervoller Roman und sie habe auch schon einen Verlag dafür. Mutis sagte, er glaube nicht, dass es ein Roman sei. Balcells antwortete, diese Entscheidung liege nicht mehr bei ihm. Sie und die Leser müssten jetzt entscheiden.
Dies war der Beginn eines stürmischen Unternehmens. Während der nächsten fünf Jahre veröffentlichte Mutis sechs weitere Bücher über die Abenteuer dieser nomadischen, rätselhaften Gestalt, bekannt geworden als Maqroll der Gaviero.
Aus dem Vorwort der amerikanischen Ausgabe der Maqroll-Romane
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